Indien beginnt mit Abschiebung von Muslimen

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Um den Anteil der muslimischen Bevölkerung zu verringern, beginnen die Behörden in Indien mit einer groß angelegten Registrierung und Abschiebung. Im Bundesstaat Assam ging der Anteil an Hindus in den letzten Jahren stark zurück, während der Anteil an Moslems immer weiter stieg. Die assamenischen Hindus wollen mit der Maßnahme den Verlust ihrer Identität verhindern und die Terrorgefahr eindämmen.

Immer mehr Moslems überqueren das Sumpfgebiet zwischen Bangladesch und Indien, wo die indische Armee die lange Grenze nur schwer schützen kann. Das beunruhigt die Behörden: Sie sind in Sorge, dass sich Terroristen unter den illegalen Einwandern befinden. Durch die Registrierung und Ausweisung wollen sie jetzt nach offiziellen Angaben verhindern, dass sich Terrororganisationen in Indien bilden.

Volkszählung entlarvte Betrug

Das Auffinden von illegalen Einwanderern gestaltet sich überaus schwierig, da viele mit falschen Pässen in Indien leben. Das viel bei einer Volkszählung auf: So gaben 31 Personen an, ein und denselben Vater zu haben. Eine andere große Gruppe gab an,  dieselbe Mutter zu haben. Nach der Überprüfung der Geburtsdaten wurde festgestellt, dass dies unmöglich ist.

In einem Interview der Washington Post, sagte ein Einheimischer:

„Es gibt so viele von ihnen, überall im Bundesstaat. Wir können es kaum abwarten, bis die Regierung den Papierkram erledigt hat und sie rauswirft.“

Der Finanzminister von Assam, Himanta Biswa Sarma, kommentierte das Vorgehen so:

„Die meisten Muslime hier sind aus Bangladesch. Wenn das weitergeht, werden die assamenischen Hindus bald eine Minderheit sein. Wir würden unsere Sprache, unsere Kultur und unsere Identität verlieren.“

In der Region Assam lebt nach Jammu und Kashmir die höchste Anzahl von Muslimen. Die muslimische Bevölkerung ist in einigen Bezirken bereits in der Mehrheit. Derzeit leben 31 Millionen Menschen in der Region Assam, wovon sich 34 Prozent zum Islam bekennen.

Erste Ausweisungen nach Bangladesch

Die Behörden in Indien haben nun begonnen, Personen ohne Aufenthaltsrecht nach Bangladesch auszuweisen.  Nachdem die ersten 10 Bangladeschis das Land bereits verlassen mussten, warten viele weitere in Haft auf ihre Abschiebung.

Die nächsten 22 Häftlinge werden in den kommenden Tagen abgeschoben. Es ist das erste mal, dass sich Bangladesch bereit erklärt hat, eigene Staatsbürger wieder aufzunehmen.

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