Erdogan: „Herrschaft des Tyrannen Assad beenden“

Schon 2012 verlangte deie Türkei den Rücktritt Assads, By DoD Photo By Glenn Fawcett [Public domain], via Wikimedia Commons

Der türkische Präsident Erdogan will mit seiner Bodenoffensive einen Sturz Assads herbeiführen. Russland reagiert verstört und verlangt eine Erklärung.

Tayyip Erdogan hat am Dienstagabend in einer Rede den Sturz des „Tyrannen Assad“ als Ziel des türkischen Einsatzes in Syrien bezeichnet. Die türkische Tageszeitung „Hurriyet“ zitiert Erdogan folgendermaßen:

„Wir haben das lange geduldet, doch waren wir letzten Endes gezwungen, zusammen mit der Freien Syrischen Armee in Syrien einzudringen. Wozu? (…) Wir sind dort, um die Gerechtigkeit wiederherzustellen, sowie dem Regiment des brutalen Gewaltherrschers Assad, der Staatsterror im Land betreibt, ein Ende zu setzen.“

Russland verlangt Erklärung

Die russische Regierung reagierte verstört auf die Äußerungen der Türkei und sprach von „sehr schlimmen“ Worten Erdogans. Kreml-Sprecher Peskow fügte hinzu, die Aussagen würden „allen bisherigen Äußerungen“ Erdogans widersprechen. Bisher begründete die Türkei ihren Einsatz in Syrien mit dem Kampf gegen Terror entlang des eigenen Grenzgebiets.

„Wir hoffen natürlich, dass unsere türkischen Partner uns alsbald Aufschluss über dieses Thema geben“, erklärte Peskow. Russland und die Türkei hatten sich nach einem heftigen Streit um den Abschuss eines russischen Kampfjets erst vor einigen Monaten versöhnt.

Türkische Armee seit Sommer in Syrien

Russland ist der wichtigste Verbündete der syrischen Regierung unter Bashar al-Assad. Die Türkei hingegen unterstützt die oppositionellen Kräfte in Syrien. Darunter befinden sich auch einige islamistische Gruppen.

Seit August 2016 ist die türkische Armee völkerrechtswidrig im Norden Syriens im Einsatz. Die Operation „Schutzschild Euphrat“ richtet sich offiziell gegen die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS). Gemeinsam mit den Kräften der syrischen Opposition haben türkische Streitkräfte inzwischen die nordsyrische Grenzstadt Dscharabulus eingenommen und setzen ihre Offensive in südwestliche Richtung fort. Erdogan will nach offiziellen Angaben ein 5.000 Quadratkilometer großes Territorium von den Terroristen säubern, um dort eine Sicherheitszone für die Rückkehr von Flüchtlingen einzurichten.

Weitere Artikel …