Syrische Armee erobert weite Teile der Stadt

Aleppo
By anjci [CC BY 2.0], via Wikimedia Commons

Regierungstruppen rücken immer weiter vor. Nach heftigen Kämpfen eroberten sie ein weiteres Viertel von den Rebellen. 60 Prozent von Ost-Aleppo sind damit wieder unter Kontrolle der Regierung. Der Kampf um die Stadt gilt als entscheidend für den Krieg in Syrien.

Die umkämpfte syrische Metropole Aleppo steht womöglich kurz vor der vollständigen Einnahme durch syrische Regierungstruppen. In der Nacht auf Samstag brachte die syrische Armee einen weiteren Bezirk unter ihre Kontrolle. Damit hat die Armee schon 60 Prozent des Gebietes im Osten der Stadt eingenommen.

Regierungstruppen mit Großoffensive auf Aleppo

Die Stadt im Norden Syriens war seit 2012 in einen von Rebellen gehaltenen Osten und einen von der Regierung kontrollierten Westen gespalten. Durch die im November gestartete Großoffensive der syrischen Armee konnten die Truppen des Präsidenten Bashar al-Assad inzwischen immer mehr Gebiete unter ihre Kontrolle bringen. Durch die jüngsten Erfolge kontrollieren die Regierungstruppen auch wieder eine wichtige Straße, die den Westen Aleppos mit dem internationalen Flughafen der Stadt verbindet.

Rebellen lehnen Abzug ab

Der russische Außenminister Sergej Lawrow erklärte, Russland sei bereit, mit den USA über einen Abzug der verbliebenen Rebellen in Aleppo zu verhandeln. Dafür müssten aber „ohne Ausnahme“ alle bewaffneten Kämpfer den Osten der Stadt verlassen. Die Rebellen lehnen den Vorschlag Russlands ab. Die Rebellenkommandanten würden die Stadt nicht verlassen und sich ergeben, wie ein Rebellensprecher verlautbaren ließ.

Russland fordert mehr Hilfe für Zivilbevölkerung

Die heftigen Kämpfe um Aleppo trieben seit einer Woche zehntausende Menschen aus dem Ostteil der Stadt in die Flucht. Russland kritisiert indes die UN-Hilfslieferungen in Aleppo. Die Vereinten Nationen verschleppten den Transport humanitärer Güter in die jüngst von von der Regierung eroberten Stadtviertel, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Freitag. Weiter forderte er von UN-Nothilfekoordinator Jan Egeland mehr Tempo. Derzeit bringe nur das russische Militär Nahrung, Medikamente und andere Hilfsgüter in die ehemaligen Rebellenviertel, sagte Konaschenkow weiter.

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