„Putinfreund“ Tillerson neuer US-Außenminister

Rex Tillerson hatte schon in der Vergangenheit beste Kontakte zu Russland.

Rex Tillerson, Geschäftsführer des Ölkonzerns ExxonMobil, soll der künftige Außenminister der USA werden. Der 64-jährige Texaner sprach sich in der Vergangenheit gegen die Sanktionen gegen Russland aus. Führende Republikaner kritisieren die Entscheidung.

Donald Trump ernennt den Geschäftsführer von ExxonMobil, Rex Tillerson, zum neuen Außenminister der USA. Damit hätte Trump einen weiteren Befürworter einer Annäherung an Russland in seinem Kabinett. Tillerson ist nämlich schon in der Vergangenheit gegen die Sanktionen gegen Moskau aufgetreten. „Seine Hartnäckigkeit, große Erfahrung und profunde Kenntnis der Geopolitik machen ihn zu einer ausgezeichneten Wahl für das Amt des Außenministers“, begründete der designierte US-Präsident am Dienstag seine Entscheidung.

Tillerson besitzt gute Beziehungen zu Russland

Der 64-jährige Texaner bekleidete bisher keine politischen Ämter. Dennoch ist er als Chef eines riesigen Konzerns international bestens vernetzt und bekannt mit etlichen Staats- und Regierungschefs. Vor allem seine guten Beziehungen zum Kreml waren in den letzten Tagen Anlass heftiger Diskussionen.

„Er hat mehr Zeit mit Wladimir Putin verbracht als wahrscheinlich irgendein anderer Amerikaner mit Ausnahme von Henry Kissinger“, sagte John Hamre gegenüber dem „Wall Street Journal“. Hamre leitet das „Center for Strategic and International Studies“, in dessen Vorstand Tillerson sitzt.

Wladimir Putin verlieh Tillerson im Jahr 2013 sogar den russischen „Orden der Freundschaft“. Und so verwundert es nicht, dass sich Russland über die Wahl erfreut zeigt. Die Treffen von Tillerson als Chef des Ölkonzerns ExxonMobil mit Präsident Putin seien stets konstruktiv gewesen, sagte Kremlspecher Dimitri Peskow am Montag. Allerdings sei es ein großer Unterschied, ob man Minister sei oder Unternehmenschef. „Es kommt immer auf die Professionalität und eine konstruktive Einstellung an. Wir hoffen, dass genau das passieren wird“, so Peskow weiter.

Eine Normalisierung des Verhältnisses zu Russland scheint mit Rex Tillerson also in greifbarer Nähe:

„Wenn man versucht, die Sanktionen gegen Russland aufzuheben und wieder normale Geschäfte mit Wladimir Putin zu machen, dann wäre Rex Tillerson eine exzellente Wahl“,

sagte Michael McFaul vor einigen Tagen gegenüber „Buzzfeed“.

Kritik aus den Reihen der Republikaner

Ob der 64-jährige Texaner allerdings auch vom Kongress bestätigt wird, ist noch ungewiss. Denn im Senat besitzen die Republikaner nur eine knappe Mehrheit von zwei Stimmen und führende Politiker der Partei haben schon ihre Bedenken geäußert.

Der republikanische Senator John McCain kritisierte das Verhältnis zu Russland: „Vielleicht sind die Verbindungen (nach Moskau) rein kommerziell. (…) Aber es sollte definitiv ein Anlass zur Sorge sein“, sagte er dem TV-Sender CBS. Außerdem verstehe er nicht, wie jemand ein Freund eines alten KGB-Agenten sein könne. Auch der ehemalige Präsidentschaftskandidat Marco Rubio klagte auf Twitter: „Ein Freund Wladimir (Putins) zu sein, ist keine Eigenschaft, die ich mir von einem Außenminister erhoffe.“

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