Anzahl der sexuellen Übergriffe in Innsbruck steigt weiter

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Die Anzahl der angezeigten sexuellen Übergriffe in der Silvesternacht in Innsbruck steigt weiter an: Mindestens 18 Fälle wurden der Polizei bisher gemeldet. Die Ermittler gehen derzeit von einer Tätergruppe von fünf bis sechs ausländischen Männern aus. Die Übergriffe am Marktplatz hätten „System“ gehabt.

Die Zahl der Opfer von sexuellen Übergriffen in der Silvesternacht in Innsbruck ist weiter gestiegen. Die „Austria Presse Agentur (APA) spricht von 18 Opfern, die „Tiroler Tageszeitung“ berichtete am Dienstag von mittlerweile 19 angezeigten Fällen. Die Eltern von Mädchen bzw. jungen Frauen hatten sich gemeldet und weitere Fälle zur Anzeige gebracht. Von den mutmaßlich ausländischen Tätern fehlt indes nach wie vor jede Spur.

Eine Mutter gab gegenüber der Polizei an, dass ihre 17-jährige Tochter und vier weitere Freundinnen ungefähr selben Alters bedrängt und sexuell belästigt worden seien, erklärte Ermittler Ernst Kranebitter. Zusätzlich berichtete ein Vater aus Südtirol von ähnlichen Übergriffen auf seine 18-jährige Tochter und eine gleichaltrige Freundin.

Unter den betroffenen Frauen sind nach Berichten der „Tiroler Tageszeitung“ unter anderem auch drei Innsbruckerinnen, drei Italienerinnen, zwei Deutsche, eine Vorarlbergerin und eine Schweizerin.

Übergriffe in Innsbruck hatten System

Die Täter beschrieben sie vom Typus her eher ausländisch, dunkelhäutig, teils mit, teils ohne Bart. Einer der Männer soll außerdem einen ausgeschlagenen Zahn gehabt haben. Die Ermittler gehen davon aus, dass es sich bei den Übergriffen immer um dieselbe Tätergruppe handelte. Die Übergriffe hätten laut Polizei jedenfalls „System“ gehabt. Dabei seien die Frauen zuerst immer angetanzt bzw. von ihrer Gruppe getrennt worden. Außerdem wurden die meisten Übergriffe zwischen 23.30 Uhr und 1.30 Uhr im Bereich des Innsbrucker Marktplatzes verübt.

Nach Informationen der „Krone“ wurde eine weitere Frau gegen 2.30 Uhr in einem Innenstadtlokal von einem Unbekannten begrapscht. Der Mann begrapschte in einem Waschraum die Brüste und das Gesäß der 28-Jährigen. Als ein anderer Mann den Raum betritt, ergriff der Täter die Flucht. Die Frau beschrieb den Angreifer als etwa 30 bis 40 Jahre alt und etwa 175 Zentimeter groß, er trug einen braunen Schnauzbart und sehr kurze Haare. Auch bei diesem Täter dürfte es sich um einen Ausländer handeln.

Ein Zusammenhang zwischen dem Übergriff im Lokal und den übrigen Fällen ist laut Polizei nicht auszuschließen. Bei dem Angriff im Innenstadtlokal handelte es sich zwar um einen Einzeltäter, dieser könnte aber davor ebenfalls Teil der Gruppe vom Marktplatz gewesen sein. „Wir suchen nach fünf bis sechs Männern, die von allen Opfern ähnlich beschrieben wurden“, so Kranebitter gegenüber der „Krone“.

Polizei wertet Fotos und Videos aus

Die Polizei hofft nun auf die Auswertung mehrer Fotos und Videos von Privatpersonen. Zwei der Frauen hatten mit ihren Handys Fotos von zwei mutmaßlichen Tätern angefertigt. Allerdings sei die Qualität der Aufnahmen aufgrund der Dunkelheit sehr schlecht. Entscheidende Hinweise erhofft sich die Polizei von einem privaten Video vom Marktplatz in Innsbruck, das allerdings erst gesichtet werden muss.

Übergriffe zu Silvester in mehreren Städten

Bis Dienstag lagen der Landespolizeidirektion Salzburg vier sexuelle Übergriffe in der Silvesternacht in der Stadt Salzburg vor. Ein 18-jähriger Asylwerber sitzt wegen eines sexuellen Übergriffs derzeit in U-Haft. Der Afghane soll versucht haben, eine 31-jährige Deutsche immer wieder zu küssen. Zudem soll er ihr in de Genitalbereich gegriffen haben. Freunden der Deutschen sei es schließlich gelungen, den Asylwerber von weiteren Handlungen abzuhalten.

In der Grazer Innenstadt belästigten zwei bisher unbekannte Männer eine 26-jährige Frau. Laut Angaben der Landespolizeidirektion war die Grazerin in der Silvesternacht gegen 1.30 Uhr am Heimweg gewesen, als ihr zwei Männer entgegenkamen. Einer Täter griff ihr in den Intimbereich, der andere fasste ihr ans Gesäß. Die 26-Jährige konnte sich losreißen und fliehen und alarmierte anschließend die Polizei. Die Angreifer sind laut Beschreibung des Opfers vermutlich Ausländer, zwischen 25 und 35 Jahre alt und haben dunkle Haare. Einer der Männer trägt zudem einen dunklen Vollbart.

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