Mark Zuckerberg: „Das Gesicht des Neokolonialismus“?

Mark Zuckerberg
Bild: flickr; John Adams - Mark Zuckerberg CC BY-ND 2.0

Facebook-Gründer Mark Zuckerberg kaufte sich für 100 Millionen Dollar in Hawaii ein und vertreibt das eingeborene Volk. Eine Professorin nennt ihn „das Gesicht des Neokolonialismus“ und wirft ihm Skrupellosigkeit vor.

Mark Zuckerberg warf dem neuen US-Präsidenten Trump medienwirksam vor, eine Mauer Richtung Mexiko zu errichten. Man müsse Brücken statt Mauern bauen, verlautbarte der Milliardär. Selbst ließ er eine 1,80 m hohe Steinmauer um sein riesiges Grundstück auf Hawaii bauen und vertreibt die Insel-Einwohner.

100 Millionen Dollar für eine Insel

Für 100 Millionen US-Dollar soll sich Zuckerberg das rund 2,8 Hektar riesige Grundstück auf der Insel Kauai gesichert haben. Kauai gehört zu Hawaii und ist seit jeher Spekulationsgegenstand für Hollywoodstars und Millionäre aus den USA. Zuckerberg dürfte es nun aber übertrieben haben: Er hat die friedlichen Hawaiianer nun endgültig gegen sich aufgebracht. Sie werfen ihm Landraub vor, viele fühlen sich an die brutale Enteignung der Indianer und Kolonisierung Amerikas erinnert.

„Das ist der letzte Sargnagel“

Kapua Sproat ist eine Rechtsprofessorin an der „University of Hawaii“. Angesichts der Enteignungsvorhaben von Zuckerberg bezeichnet sie den Facebook-Konzernchef als „Gesicht des Neokolonialismus“. Sie pocht auf das Bodenrecht der Einheimischen – Vererbung und Heimat würden mehr gelten als Dollars und Anwälte. „Für uns, als die Eingeborenen Hawaiis, ist dieses Land das Erbe unserer Vorfahren. Das Land gehört wie unsere Großeltern zu uns“, sagt die Professorin. „Du verkaufst auch nicht deine Großmutter.“ Selbst wenn ein erzwungener Verkauf die Menschen nicht physisch verdrängen würde, so sei es „doch der letzte Sargnagel“. Man wolle die Hawaiianer von ihrem Land vertreiben.

Weitere Artikel …