Recherche-Netzwerk Correctiv will „Fake News“ kennzeichnen

Symbolbild "Fake News" (Quelle: www.pixabay.com)

Auf Facebook wird ein neuer Versuch unternommen, die Verbreitung systemkritischer, nonkonformer Meldungen und Ansichten zu unterbinden. Das vermeintlich unabhängige Recherchezentrum Correctiv aus Deutschland soll dabei helfen, sogenannte „Fake News“ ausfindig zu machen und zu markieren. Die Bürgerinitiative „Ein Prozent“ beleuchtete deshalb vor Kurzem die Hintergründe und Verstrickungen von Correctiv in die Netzwerke des Establishments.

Das Establishment und ihre Mainstream-Medien leiden an einem steigenden Vertrauensverlust in der Bevölkerung. Die Bürger sprechen vermehrt von „Lücken-“ oder gar „Lügenpresse“. Alternative Medien befinden sich als Reaktion darauf im Aufwind, weil die Bürger sich hier vom Establishment ungefilterte Informationen erhoffen. Damit verlieren die Mainstream-Medien langsam, aber sicher ihr Informationsmonopol im öffentlichen Diskurs. Um dies zu verhindern, geht man in letzter Zeit vor allem gegen sogenannte „Fake News“ vor.

Kooperation zwischen Facebook und Correctiv

Der Kampf gegen „Fake News“ in den sozialen Medien soll natürlich auf der wichtigsten Online-Plattform fortgeführt werden. 2017 kündigte nämlich Facebook eine Kooperation mit dem Recherchezentrum Correctiv an. Beiträge, die von Nutzern als Falschmeldung gemeldet werden, sollen in Zukunft von Correctiv-Mitarbeitern überprüft werden. Diese können dann die Meldungen mit Warnhinweisen versehen und somit als „Fake News“ kennzeichnen. Das dafür benötigte Tool soll bis spätestens Mitte Februar installiert sein, erklärt Chefredakteur David Schraven in einem Interview.

Teil des Establishments

Die Initiative Correctiv bezeichnet sich selbst als „das erste gemeinnützige Recherchezentrum im deutschsprachigen Raum“. Ziel sei es, „jedem Bürger Zugang zu Informationen zu geben“. Damit sei man, „eine von vielen Antworten auf die Medienkrise“. So weit, so gut.

Kritik kam kürzlich jedoch von der Bürgerinitiative „Ein Prozent“. In einem Beitrag auf ihrer Homepage bezeichnete man Correctiv in der Überschrift als „Zensurwerkzeug der Elite“. Das gemeinnützige Recherchebüro habe nämlich mit der „Überwachung regierungskritischer Meinungen“ ein „einträgliches Geschäftsmodell“ gefunden. Correctiv sei „keinesfalls unabhängig, sondern Teil des Establishments“, heißt es im Beitrag weiter.

Und tatsächlich: Wenn man einen Blick auf die Personen hinter dem Recherchezentrum wirft, sieht man etwa, dass Chefredakteur Markus Grill früher für „Stern“ und den „Spiegel“ arbeitete. Des Weiteren war Geschäftsführer David Schraven früher bei der „Tageszeitung“ (taz) und der „Süddeutschen Zeitung“ aktiv. Bis 2014 arbeitete Schraven bei der Funke-Mediengruppe. Der Medienkonzern entstand aus der 2948 gegründeten „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ (WAZ) und hat mittlerweile einen Umsatz von knapp 1,2 Milliarden Euro. Die Mediengruppe hält Anteile an einer Unzahl an Zeitungen, Radios und Online-Medien, darunter auch in Österreich an „Krone“ und „Kurier“. Auch im Ethik-Rat des Recherchezentrums finden sich in erster Linie Vertreter der Mainstream-Medien, die die Medienkrise erst hervorgebracht haben.

Finanzierung von Correctiv

Wirklich interessant wird es allerdings bei der Finanzierung des Projekts. Im letzten Jahr erhielt das „unabhängige“ Recherchebüro 925.000 € von der Brost-Stiftung, die das gesamte Projekt überhaupt erst ermöglicht hatte. Die Brost-Stiftung geht auf Ernst Brost zurück, den Mitbegründer der WAZ-Gruppe, die später zur Funke-Mediengruppe wurde – dem früheren Arbeitgeber des jetzigen Correctiv-Geschäftsführers David Schraven.

Außerdem war der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Brost-Stiftung, Bodo Hombach, zwischen 2014 und 2016 Vorsitzender des Ethik-Rats von Correctiv. Der ehemalige SPD-Politiker war zudem unter anderem Wirtschaftsminister Nordrhein-Westfalens und Bundesminister für besondere Aufgaben im Kabinett von Gerhard Schröder.

114.000 € erhielt das Recherchebüro von der niederländischen Stiftung Adessium. Die Adessium-Stiftung ist beschreibt sich als eine Umwelt- und Gesellschaftsinitiative und soll laut „Ein Prozent“-Recherche „gemeinsam mit der Open-Society-Foundation des Globalisten George Soros weitere intransparente Stiftungsnetzwerke zur vermeintlichen Korruptionsbekämpfung in Afrika“ finanzieren. Die Open-Society-Foundation alimentierte Collectiv im Vorjahr übrigens ebenfalls mit einer Summe von 26.884 €. (Info-DIREKT berichtete in der Vergangenheit über Soros und seine Stiftungen, unter anderem hier, hier und hier.) Diese Spendengelder sollen allerdings lediglich zur Förderung von Graphikzeichnern verwendet worden sein.

Die Schöpflin Stiftung spendete 103.900 €. Mit der Stiftung, die sich in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Umwelt und Zivilgesellschaft engagiert, ist eine langfristige Zusammenarbeit geplant.

54.750 € gab es von der Deutschen Bank AG und 35.000 € von der Rudolf Augstein Stiftung. Die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) überwies 19.350 € und von der RTL Television GmbH kamen 12.014 €. Google Germany GmbH unterstützte Correctiv mit 9.758 € und immerhin 5.000 € zahlte das ZDF. Die CDU-nahe Konrad Adenauer Stiftung spendete 4.000 €, die den Grünen nahestehende Heinrich Böll Stiftung Nordrhein-Westfalen 2.571 € und von der ZEIT-Stiftung kamen nochmal 1.500 €.

„Ich will nicht, dass ein Trump Deutschland regiert“

Geschäftsführer David Schraven, der sich seinen „unabhängigen Journalismus“ mit 111.038 € jährlich vergüten lässt, formulierte sein Ziel in einem Interview folgendermaßen: „Ich will nicht, dass ein Trump Deutschland regiert.“ Unabhängig trotz politischer Agenda?

Und so verwundert es nicht, dass Correctiv im Jänner eine Übersicht zu alternativen Medien publizierte, die ihrer Meinung nach alle der sogenannten „Neue Rechten“ angehörten: darunter die „Junge Freiheit“, „Compact“, „KenFM“ oder „RT Deutsch“. Der Kampf gegen „Fake News“ soll offensichtlich gegen Medien geführt werden, die system- und regierungskritisch berichten. Bei den Mainstream-Medien hingegen vertraue man auf die „erprobten Instrumente der Selbstkontrolle“, erklärt David Schraven im „Meedia“-Interview. „Deswegen kann man sich die Arbeit an dieser Stelle wohl sparen“, so Schraven weiter.

„Was Wahrheit ist, definiert keine Regierung, auch nicht Facebook“

Kritik an der Vorgehensweise von Facebook und Co übt hingegen Mathias Döpfner im dpa-Interview. Gegen „Fake News“ helfe nur gute Recherche der Medien, „die Wahrheit ans Licht bringen und sie veröffentlichen, auch wenn es unbequem ist“. Weder eine staatliche Stelle oder Hilfen für Facebook seien geeignet, falsche Nachrichten in den sozialen Medien zu entlarven, so der Springer-CEO.

„Ich rate zu mehr Ruhe und finde es falsch, dass professionelle Medien jetzt sozialen Medien helfen sollen, Fake News zu identifizieren und Fakten zu checken. Wenn Soziale Medien nicht mehr Technologieplattformen, sondern Medienunternehmen betreiben wollen, dann müssen sie Redakteure einstellen, die Kosten einrechnen und sich mit einer anderen Regulierung auseinandersetzen. Denn wenn ein Technologie-Monopol fast zwei Milliarden Leser erreicht und die Inhalte-Auswahl kontrolliert, ist das das genaue Gegenteil von Vielfalt“

, erklärt der 54-Jährige.

Als Fazit der Hintergrundbeleuchtung schreibt „Ein Prozent“ übrigens:

„CORRECTIV ist Teil des Establishments und finanziell abhängig von Konzernen, politischen Parteien und Verlagshäusern. Die Akteure hinter CORRECTIV sind ideologisch gefestigte Medienbeschäftigte mit langjähriger Erfahrung und beruflichen Verstrickungen in die großen Verlagshäuser. Unter dem medienwirksamen Anstrich einer vermeintlich unabhängigen Rechercheinitiative verbirgt sich das bekannte Netzwerk der alten Eliontent-Type: application/x-www-fcherung dient die vorgeblich gemeinnützige Arbeit.“

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