Kalifornien verhängt „travel ban“ über sogenannte „Anti-LGBT“-Staaten

By Bev Sykes from Davis, CA, USA (#3: "New" (Mondavi Center)) [CC BY 2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/2.0)], via Wikimedia Commons

Der US-Staat Kalifornien streicht zukünftig Förderungen für Reisen kalifornischer Studenten in sogenannte „Anti-LGBT“-Staaten.

Wie die „LA Times“ berichtet, trat das Gesetz am 1. Jänner in Kraft. Kalifornien verbietet damit staatlich geförderte Reisen zu Staaten, die nicht „LBGT-freundlich“ wären. Dies betrifft die Staaten Tennessee, Kansas, North Carolina und Mississippi.

Studenten können nicht an Konferenz teilnehmen

Die Auswirkungen dieses Gesetzes bekommen die Studenten nun erstmals zu spüren. Die diesjährige „Council on Undergraduate Research Conference“ bietet über 3.000 Studenten die Gelegenheit, sich erstmals in einem akademischen Umfeld zu präsentieren und wichtige Kontakte und Netzwerke für ihre berufliche Zukunft zu knüpfen. Doch die Konferenz findet heuer an der Universität Memphis im Staat Tennessee statt und somit stehen keine staatlichen Förderungen für die Reise bereit.

„Injustice anywhere is a threat to justice everywhere“

Doch viel besorgniserregender ist das Ergebnis einer anschließend unter den Studenten geführten Diskussion, ob eine Reise zur Konferenz mit privaten Mitteln überhaupt legitim wäre. Impuls für die Diskussion bildete ein Text von Martin Luther King mit dem berühmten Bonmot „Injustice anywhere is a threat to justice everywhere“. Eine Studentin schlussfolgerte anschließend:

“I don’t want any funding on my behalf from the state, my parents or grandparents to go to a state like Tennessee that discriminates against LGBT people,” she said. “It was a very easy decision to make.”

Eine solche diskursfeindliche und ausgrenzende Haltung ist an amerikanischen Universitäten mehr als ausgeprägt und führte in der Vergangenheit bereits zu mehreren Kontroversen, als aktuelles Beispiel sei an die Ausschreitungen an der Universität in Berkely angesichts eines geplanten Auftritts des konservativen „Posterboys“ Milo Yiannopoulos erinnert.

Auch Sportteams betroffen

Neben Studenten, die in den verbotenen Staaten Konferenzen besuchen wollen, sind auch die Sportteams der Universität von dem „travel ban“ betroffen. Das Fußballteam der Universität sei aber ohnehin entschlossen, in keinen der verbotenen Staaten mehr zu spielen. Die Sprecherin des Teams führte aus, dass das Team vollends dazu verpflichtet sei, „Gleichheit, Vielfalt und Inklusion“ zu schützen und zu fördern.

Dieser absurde „travel ban“ gibt jedenfalls einen schauerlichen Einblick in die Folgen einer stetigen Linksdriftung von Universitäten und zeigt die Gefahr für die Freiheit der Forschung und Lehre auf.

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