Kardinal Schönborn spricht sich gegen Burkaverbot aus

Schönborn
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In einem Interview mit dem „Standard“ spricht sich der Kardinal klar gegen ein Burka- und Kopftuchverbot aus.

Kardinal Schönborn, der in letzter Zeit durchaus mit kritischen Kommentaren zur zunehmenden Islamisierung in Österreich aufhorchen ließ, stellte in einem aktuellen Interview mit der österreichischen Tageszeitung „Der Standard“ die Sinnhaftigkeit eines Kopftuch- und Burkaverbots in Frage.

„Es ist diskriminierend“

Zwar unterstützt der Kardinal ein Verbot von religiösen Symbolen im öffentlichen Dienst, erklärt es aber für unzulässig, „daraus ein generelles Kopftuchverbot abzuleiten“ – denn es sei diskriminierend. Auch hinsichtlich der „Burkafrage“ äußerte er sich ähnlich: „das sollte nicht mit einem generellen Verbot, sondern mit Klarstellungen, in welchen Situationen das Tragen nicht erlaubt ist, verbunden werden – etwa vor Gericht.“

„Österreich, ein christliches Land“

Auf die Debatte über das Kreuz in Gerichtssälen und Schulklassen angesprochen, führt er die Notwendigkeit dieser Diskussion an. Es gehe um die „Grundsatzfrage“, ob „Religion etwas mit dem öffentlichen Leben zu tun“ habe. Jemand, der einen „religiös aseptischen öffentlichen Raum will, will ein anderes Land“. Jedoch würden seiner Angabe nach 80 Prozent der Österreicher wollen, dass „Österreich ein christliches Land bleibt, was auch immer sie darunter verstehen“.

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