Die Krise des Journalismus ist selbstgemacht

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„Postfaktisch“ und „Fake News“ sind inzwischen in aller Munde. Mainstream-Medien verlieren rasant an Glaubwürdigkeit und Vertrauen in der Bevölkerung und dennoch: Eine Umkehr zu seriösem Journalismus sucht man in den Redaktionsstuben der Auftrags- und Inseratenmedien vergebens.

von Jan Ackermeier

Ganz im Gegenteil: Da wird munter weiter an der gesellschaftlichen Realität vorbeigeschrieben und auch in der Außenpolitik ist für die selbsternannten „Experten“ immer alles nur schwarz oder weiß. Auf der einen Seite das absolut Böse, wie Putin und Trump, auf der anderen Seite die Ritter in der strahlenden Rüstung, wie diverse EU-Bonzen oder verbitterte Polit-Abziehbilder wie Hillary Clinton.

Objektivität statt Meinungsbildung

Zwischen Licht und Schatten gibt es für einen Mainstream-Journalisten keine Alternative. Schließlich ist „Meinungsbildung“ wichtiger, als der Versuch, dem Leser und Zuseher ein möglichst objektives Bild der komplizierten Wirklichkeit zu geben. Es besteht natürlich auch für mich kein Zweifel daran, dass jeder Journalist natürlich seine persönlichen Einstellungen in seine Betrachtungen einfließen lässt – aber nicht auf Kosten der objektiv wahrnehmbaren Fakten!

Bürger suchen neue Quellen

Wenn die in den Medien transportierten Botschaften sich nicht mehr mit der Lebenswelt und den Wahrnehmungen der Menschen decken, dann ist es nur natürlich, dass sich politisch interessierte Bürger nach anderen Quellen umsehen. Die Arroganz vieler etablierter Medien ist aber auch auf dem wirtschaftlichen Wege zu erreichen: Auflagen im Sinkflug bei Regierungs-Propaganda-Zeitungen sind nur ein Zeichen dieser Entwicklungen.

Die Mainstream-Medien sprechen immer von einer Krise des Journalismus im Internet-Zeitalter. Die Wahrheit aber ist, dass ein guter Teil dieser Krise selbstgemacht und selbstverschuldet ist!

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