Journalisten Brodnig und Thurnher bekommen SPÖ-Preis

SPÖ-Preisträger Ingrid Brodnig und Armin Thurnher. (Bild servustv Screenshot / Montage medienlogistik.at)

Den empörten Aufschrei der Mainstream-Medien, wenn ein Journalist einen FPÖ-Preis bekommen hätte, könnte man vermutlich bis nach China hören. Wenn die SPÖ aber Preise vergibt oder ihre Parteigänger in den regierungsnahen Medien „versorgt“, dann gehört das zum täglichen Geschäft in Österreich.

Gastbeitrag von Stefan Magnet

In der viel beachteten Diskussionssendung bei Talk im Hangar 7 (Servus TV – hier auf Youtube noch anzusehen) hat mir Frau Ingrid Brodnig vorgeworfen, dass ich bei einem Medium schreibe, das „Putin-Verherrlichung“ betreiben würde (Info-DIREKT). Außerdem – um die Diskussion abzukürzen – wäre ich sowieso ein „Rechtsextremer“. Wörtlich gab sie ihrer Befürchtung Ausdruck: „Ich muss jetzt aber kurz einwerfen, eine Gefahr sehe ich hier gerade, dass sich jemand wie der Herr Magnet sich gerade darstellt als Retter der Öffentlichkeit.“

Karriere bei „Falter“ und „Profil“

Frau Ingrid Brodnig war zuerst beim „Falter“, dann beim „Profil“. Eine Karriere, die viele ihrer Kollegen hinter sich haben. Die Dame ist also nicht neutral und daher eben so wenig geeignet die Öffentlichkeit vor „Gefahren zu warnen“. Mit beim „Talk im Hangar“ war auch Armin Thurnher, der ehemalige Chef von Brodnig – damals und heute „Falter“-Journalist.

Beide journalistischen Vertreter der selbsternannten „links-liberalen“ „seriösen Medien“ haben jetzt Preise vom Karl-Renner-Institut der SPÖ-Akademie abgeräumt. Beim Staatsfunk Ö1 liest man die unaufgeregten Zeilen: „In Gedenken an den ehemaligen Bundeskanzler und SPÖ-Parteichef soll politische Literatur gefördert werden. (…)Für sein publizistisches Gesamtwerk wird „Falter“-Herausgeber Armin Thurnher ausgezeichnet.“

SPÖ ehrt für „politisch (korrekte) Literatur“

Gedankenspiel: Ersetzen Sie mal SPÖ durch FPÖ. Und dann fragen Sie sich, ob sich die Journaille empören würde, dass angesehene und einflussreiche Journalisten von der FPÖ einen Preis für „politische Literatur“ entgegennehmen würden? Ingrid Brodnig bekam den SPÖ-Preis für ihr Buch „Hass im Netz“. Bei der Preisverleihung am Rednerpult durften sich mit Gusenbauer, Ludwig, Schieder und Sowoboda das Who-ist-who der Sozialdemokratie am Rednerpult selbstdarstellen. Die SPÖ feiert ihre politischen Autoren.

Dürfen Journalisten links sein? Dürfen Journalisten parteipolitisch verbandelt sein oder politisch agieren? Natürlich dürfen sie – und einen voraussetzungslosen und vollkommen gesinnungsfreien Journalismus kann es nicht geben. Sie sollten das aber ehrlich sagen und sich nicht den Mantel der absoluten „Unabhängigkeit“ umhängen. Das ist sonst Leser-Täuschung und getäuschte Leser fühlen sich bekanntlich belogen. Und dann sind wir ja wieder bei der Lügenpresse, und das will man ja heute tunlichst vermeiden.

Stefan Magnet ist Werbeunternehmer und freier Journalist.
Der Beitrag erschien zuerst auf dem Medien-Blog „Abseits des Mainstreams“

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