Paris: Weitere Ausschreitungen bei Demonstrationen gegen Polizei

Symbolbild - By Mstyslav Chernov/Unframe (Self-photographed, http://mstyslavchernov.com/) [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons

Nachdem die Pariser Polizei einen Chinesen in dessen Wohnung erschossen hatte, kam es letzte Woche wiederholt zu Ausschreitungen in der französischen Hauptstadt.

Die chinesische Community in Paris wirft der Polizei vor, am 26. März den 56-jährigen Familienvater Shaoyo Liu in dessen eigener Wohnung ermordet zu haben. Im Zuge der anschließenden Protesten gegen Polizeigewalt kam es zu Ausschreitungen, bei denen 35 Demonstranten verhaftet und drei Polizisten verletzt wurden, berichtete „Russia Today„.

Demonstranten attackierten Polizei

Bei Demonstrationen vor der Polizeistation versammelten sich etwa 500 Personen, überwiegend chinesische Migranten, und verlangten „Gerechtigkeit für Shaoyo Liu“. Den Polizisten riefen sie „Mörder!“ entgegen. Schließlich entlud sich die Aggression und Demonstranten bewarfen laut „RT“-Bericht die Polizei mit Gegenständen. Die Polizei musste daraufhin Tränengas einsetzen.

Chinesische Regierung fordert Untersuchung

Nach Bekanntwerden des Falls schaltete sich das Außenministerium in Peking umgehend ein. Die Französische Regierung wurde aufgefordert, die Todesumstände des chinesischen Familienvaters zu untersuchen und für die Sicherheit chinesischer Bürger in Frankreich zu sorgen.

Polizei kam zu Familienstreit

Hintergrund der Ausschreitungen ist ein Polizeieinsatz, bei dem die Beamten einen Mann erschossen hatten. Die Beamten wurden wegen eines Familienstreits zur Wohnung einer chinesischen Familie gerufen. Laut Polizeibericht soll der Vater, Shaoyo Liu, die Beamten mit einer großen Schere attackiert haben, woraufhin diese den Chinesen mit einem Kopfschuss töteten. Die Familie der Verstorbenen bestreitet die Polizeiversion. Der Vater hätte die Schere nur in der Hand gehabt, weil  er gerade einen Fisch zubereitete.

Weitere Artikel …