Verteidiger Europas, Denker des Widerstands

Dominique Venner
Dominique Venner

Der politische Aktivist und Historiker Dominique Venner (1935–2013) sorgte für ein vieldiskutiertes Fanal: Er schoss sich im Mai 2013 in der Kathedrale Notre-Dame (Paris) in den Kopf, um gegen die Einführung der Homo-Ehe und die Überfremdung in Frankreich zu protestieren.

Ein Gastbeitrag von Benedikt Kaiser

Wer war dieser Selbstmörder? Venner leitete in Paris über Jahre hinweg das Geschichtsmagazin „Nouvelle Revue d’Histoire“. In seiner militanten Jugend war er am sogenannten „Putsch der Generäle“ gegen Charles de Gaulles Algerien-Politik und an der Untergrundbewegung „Organisation de l’Armée Secrète“ (OAS, Organisation Geheimarmee) beteiligt und verbüßte dafür eine Haftstrafe. Später war er Mitbegründer der Bewegung „Europe-Action“, die den Boden für die gesamteuropäisch gesinnte Nouvelle Droite/Neue Rechte um Alain de Benoist bereitete.

Für eine positive Kritik

Von Venners zahlreichen Büchern erschien in den 1980er Jahren zumindest die Freikorps-Geschichte „Söldner ohne Sold“ auf Deutsch; 2015 wurde zudem sein „Brevier eines Unbeugsamen“ verlegt: „Ein Samurai aus Europa“ verdichtet die Aufrufe zur geistigen wie praktischen Revolte zu einem Manifest. Sein Hauptwerk aber, „Für eine positive Kritik“, erschien erst jetzt im Dresdner Jungeuropa Verlag. Dessen Anspruch ist es, die Überzeugung innerhalb des konservativen, freiheitlichen und identitären Lagers zu verankern, dass Europa als historische und kulturelle Einheit zwingend zusammengehört, um angesichts der Verwerfungen des nationalen, europäischen wie globalen Geschehens bestehen zu können. Interessant ist, dass der Verlag damit genau jenen Punkt trifft, der Venner motivierte, bereits 1960/1961 (!) „Für eine positive Kritik“ zu verfassen. Doch auch heute ist dieser Text brandaktuell. Ziel war es, eine Analyse der politischen Rechten zu liefern und eine Antwort zu geben auf das Scheitern des Kampfes um ein französisches Algerien. Doch das darf nicht falsch verstanden werden: Algerien war zwar ein Aufhänger, doch das entscheidende Ziel Venners war es, die Rechte aus der nationalen Enge in ein europäisches Fahrwasser zu rücken. Dies gelang bei „Euronationalisten“ und der Nouvelle Droite, bei Studenteninitiativen und Publizisten. Aber mehr noch: Jean-David Cattin und Philippe Vardon, zwei der wichtigsten Köpfe der Identitären Bewegung (IB) in der Schweiz und in Frankreich, haben in einem Geleitwort zu „Für eine positive Kritik“ betont, dass es dieses Büchlein war, das einen wesentlichen Impuls zur Gründung der IB überhaupt gab! Was also hat es mit diesem Schlüsseltext der europäischen Rechten auf sich?

Wider den behäbigen Konformismus

Info-DIREKT Familie
Den vollständigen Text finden Sie im aktuellen Info-DIREKT Magazin.

Venner warnt in ihm beispielsweise vor behäbigem Konformismus. Einem alten bürgerlichen Reflex nachgebend, so Venner verächtlich, fürchten Patrioten zu oft das Unbekannte und akzeptieren dabei das bestehende Reglement, das aber ja vom politischen Gegner installiert wurde. Sie wollen es jedem Recht machen, träumen von einer Koalition mit der „Mitte“ und buhlen letztendlich durch Anpassung und Entschuldigungen, um die Akzeptanz durch den Mainstream zu erreichen, anstatt an seinem unwiderruflichen Ende zu arbeiten.

Handlungsanweisung für die Opposition

Ein weiterer Punkt ist die politische Programmatik. Venner mahnt, dass …

… lesen Sie diesen Text im aktuellen Info-DIREKT Magazin weiter, um zu erfahren, wen Venner als Feinde Europas ausmacht und was er der patriotischen Opposition rät um das europäische Bewusstsein wieder zu erwecken.

Weitere Artikel …