Baumgartner liest Corinna Milborn die Leviten

Felix Baumgartner
By 12. Internationale Sportnacht Davos from Davos, Schweiz (12. Internationale Sportnacht Davos 2014) [CC BY-SA 2.0], via Wikimedia Commons

Felix Baumgartner und Corinna Milborn könnten unterschiedlicher nicht sein. Wegen eines Werbesujets von Palmers entbrannte ein Streit. Jetzt entlarvte Baumgartner die Doppelmoral in der ganzen Angelegenheit.

Unseren Lesern ist Corinna Milborn, die stramm globalistische Informationsdirektorin von „Puls4 News“ und Moderatorin von „Pro und Contra“ bestens bekannt. Erinnert sei daran, dass sie im Zuge der Bundespräsidentschaftswahl ein Posting von Stefanie Sargnagel likte, das wörtlich lautete:

„ich glaub ich setz die pille ab nur damit ich noch ein paar mal abtreiben kann bevor hitler bundespräsident wird“

Palmers-Werbung als Anlass

Weil Milborn eine Werbesujet des erfolgreichen Unterwäsche-Herstellers Palmers nicht gefiel, schrieb sie auf Facebook von einer „Ästhetik eines Menschenhändler-Tatorts“. Später erklärte sie auf Facebook:

„Das erinnert mich an meine Recherchen zu Menschenhandel – nämlich an die Fotos, die Frauenhändler von ihren Opfern machen, um dem nächsten Abnehmer die „Ware“ zu zeigen: Man sieht da Frauen, wenig oder nicht bekleidet, in Abbruchhäusern oder Kellern, oft von hinten fotografiert, damit man das Gesicht nicht erkennt und die Frauen nicht gefunden werden können.“

Nicht nur sie gab sich empört, sondern das gesamte Establishment war in heller Aufregung: Beispielsweise der Sohn von Bundeskanzler Christian Kern, Nikolaus Kern, fühlte sich ebenfalls an einen „osteuropäischen Menschenhändler Ring“ erinnert und die Journalistin Nina Horaczek vom „Falter“ beleidigte die Models als „abgehunderter Kindergeburtstag“.

Der Palmers-Konzern reagierte gelassen:

„Wir versuchen natürlich bestmöglich den Geschmack unserer Kundinnen mit den Sujets zu treffen; aber was wir nie schaffen, ist es, alle zufriedenzustellen. Denn wenn es allen gefällt, dann gefällt es niemandem mehr. Danke! Und frohe friedliche Ostern.“

Baumgartner vs. Milborn

Bei der ganzen Aufregung konnte Felix Baumgartner einen provozierenden Kommentar wohl nicht lassen, um die Empörten in Rage zu bringen und sie zu entlarven:

„Schön wenn sich Zuhause wieder einige sogar zu Ostern aufregen! Allen voran Puls-4-Infochefin und Moderatorin Corinna Milborn, bei der Figur auch kein Wunder!“

Wohl gekränkt gab Milborn daraufhin der deutschen Zeitschrift „Die Zeit“ ein Interview über Felix Baumgartner. Hasspostings von Milborn-Fans begleiteten die Debatte durchgehend: Baumgartner sei „deppert“, sein Gehirn sei beschädigt, er sei ein Trottel und vieles mehr.

Milborn spielte sich in der Folge – bejubelt von den etablierten Medien – zur Verteidigerin der Frauen auf. Vorübergehender Schlusspunkt war ihre Einladung an Felix Baumgartner zu ihrer eigenen Sendung „Pro und Kontra“:

„Ich will nicht, dass Ihr Facebook-Posting – mit dieser Reichweite – dazu führt, dass irgendeine Frau da draußen das Gefühl hat, sie müsse sich erst irgendwelchen Schönheitsvorstellungen von Leuten wie Ihnen beugen, bevor sie in der Öffentlichkeit den Mund aufmacht.“

Baumgartner platzt der Kragen

Zunächst feierte Felix Baumgartner seinen Geburtstag in L.A. mit Arnold Schwarzenegger und alles schien, als würde er nicht auf Milborn eingehen. Doch dann platzte ihm doch der Kragen. In einem Facebook-Posting zeigt er, was er von Milborns Empörung hält:

Die Sendungseinladung von Milborn zu ihrer „Arena von vorgefertigten Einspielern und einer senderkonform selektierten Expertenrunde“ lehne er ab. Milborn attestierte er eine „Selbstbefriedigung in den sozialen Netzwerken“, weil sie geradezu eine „Obsession“ für den Fall habe. Stattdessen solle sie den Mut haben, sich Baumgartner in einem „Auswärtsspiel“, etwa auf ServusTV, zu stellen.

Er kritisiert vor allem die Doppelmoral von Milborn, ist sie doch Teil einer Gesellschaft mit Sendungen wie „Austria’s next Topmodel“. Die Sendung würde wesentlich mehr Auswirkungen auf das Selbstwertgefühl von jungen Österreicherinnen haben, als ein Posting von Baumgartner:

„Demnach könnte man auch die These aufstellen, dass eine einzelne von PULS4 ausgestrahlte Folge „Austria’s next Topmodel“ so viel Sexismus, wie alle Palmers-Plakate der letzten 100 Jahre enthält. Junge Frauen, die kaum mehr als ein „Osterhöschen“ anhaben, werden dabei zur Unterhaltung des Zuschauers gedemütigt und darüber hinaus wird ihnen dann noch durch die vom Sender ausgewählten „Experten“ dargelegt, wie „sexy“ zu sein hat.“

Als Mitglied der Geschäftsführung würde Milborn eine kritische Selbstreflexion gut tun. Ihm jedoch

„Sexismus und Frauenfeindlichkeit zu unterstellen ist grenzwertig, ja fast schon pervers. Das Schwingen der Sexismuskeule ist ja mittlerweile zum Standardrepertoire vieler geworden. Jedoch vermisse ich dabei ein Hinterfragen der eigenen Verantwortung jener, die den großen Medienhäusern angehören, welche großes Kapital aus den leichtbekleideten jungen Frauen schlagen und diese ebenso zu Werbeobjekten degradieren.“

Baumgartner ginge es vor allem darum, mit einer polarisierenden Aussage auf diese herrschende Doppelmoral in der Medienlandschaft hinzuweisen. Spannend bleibt, ob Milborn die Einladung von Baumgartner annimmt. Den ganzen Post kann man auf der Seite von Baumgartner lesen:

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