Grüner Freifall: Niemand interessiert sich mehr für sie

By Bündnis 90/Die Grünen Nordrhein-Westfalen (Flickr: Cem Özdemir - Jeck auf Grün) [CC BY-SA 2.0], via Wikimedia Commons

Anti-Atomkraft, Windräder, Revoluzzer-Attitüde und Naturschutz – das ist das Bild, das dem Durchschnittsbürger noch vor wenigen Jahren als erstes in den Sinn kam, wenn er nach den Grünen gefragt wurde. Und was kommt einem heute in den Sinn? Armani-Anzüge, Pädophilie und manische Gesellschaftserziehungs- und Verbotsphantasien? Nein, den Grünen – vor allem in Deutschland – droht ein Schicksal, das für eine Partei noch viel schlimmer als „bad news“ ist: Niemand interessiert sich mehr für sie, weil sie einfach kein Alleinstellungsmerkmal mehr haben. Nur Öko und „Krampf gegen Rechts“ reicht nicht mehr.

Von Jan Ackermeier

Ausgerechnet im „Superwahljahr 2017“ mit seinen zahlreichen Landtagswahlen und der Bundestagswahl im Herbst stolpert die einstige Öko-Partei von Umfragetief zu Umfragetief. Jüngster Tiefpunkt: Laut einer aktuellen Umfrage könnten rund die Hälfte der Deutschen gut auf die Grünen verzichten. Man ist zunächst versucht zu fragen: Warum nur knapp die Hälfte? Aber immerhin. Knapp unter fünf Prozent des Wahlvolkes würden das Kreuzerl noch bei den Grünen machen – der schlechteste Wert seit über 15 Jahren. Noch herber: Sogar 38 Prozent der eigenen Anhängerschaft geht davon aus, dass den Grünen in den kommenden Jahren keine wesentliche gestalterische Rolle zukommen wird. Bei den deutschen Grünen herrscht ob dieser Hiobsbotschaften Panik. Muss man tatsächlich um den Einzug in den Bundestag bangen?

Und in Österreich?

Auf die Schlüsse, die die Grünen aus diesen niederschmetternden Befunden ziehen, darf man gespannt sein. Auf Lernfähigkeit darf man aber nirgendwo bei mitteleuropäischen Grünen hoffen, denn es entspricht  – vor allem im deutschsprachigen Raum – grünem Selbstverständnis, dass zunächst einmal alle anderen Schuld an der Misere tragen. Der Wähler ist grundsätzlich dumm, wenn die „falsche“ Partei gewählt wird, „Fake News“ sind schuld, oder man wird missverstanden. Jüngstes Beispiel solcher „Missverständnisse“: Der Kopftuch-Sager des österreichischen Bundespräsidenten Van der Bellen, der lange Jahre grüner Parteichef war und sich dann quasi über Nacht als „unabhängig“ inszenierte.

Das „Kopftuch-Ei“ ist ein medialer Fehltritt, der in den sozialen Medien zwar viel Staub aufwirbelte, aber wenn man ehrlich ist, sich nahtlos in die Reihe der bisherigen Sager von VdB reiht. Und zum Geschrei aus bürgerlichen Kreisen über das Van-der-Bellsche „Kopftuch-Gate“ ist zu sagen: Bei der vergangenen Bundespräsidentenwahl haben sehr viele Wähler aus dem sogenannten „bürgerlichen Lager“ dem grünen Kandidaten die Stimme gegeben – und wie diese Wähler bestellt haben, so wurde auch geliefert. Es gibt eine ganze Sammlung an skurrilen Sagern von Van der Bellen – auch vor seiner Wahl zum Staatsoberhaupt. Es braucht also niemand so zu tun, als sei er überrascht!

Zerstrittene Partei

Aber auch sonst läuft es derzeit nicht richtig rund bei den österreichischen Grünen. Es ist nicht ganz so desaströs wie bei ihren Gesinnungsgenossen jenseits des Inns, aber richtig vom Fleck kommt man in der veganen Tofu-Welt auch nicht: Streit mit der eigenen Jugendorganisation, eine angezählte Parteichefin und Rebellion in der Wiener Landespartei. Da hat man auch keine Zeit, sich wieder um die eigentlichen grünen Kernkompetenzen zu kümmern: Wählerbeschimpfung, Jagd auf unliebsame Meinungen und neue Verbote aushecken, um die Bürger zu quälen. Das führt uns wieder zurück zum Ausgangspunkt: Wer braucht eigentlich noch die Grünen?

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