Jetzt posten SPÖ-Funktionäre mit Fake-Accounts im Internet

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Attacken auf den politischen Mitbewerber, Verungimpflichung missliebiger Parteikollegen, Falschaussagen und Eigenlob: Anonym und im Schutze von Fake-Accounts treiben SPÖ-Funktionäre ihr Unwesen im Internet. Jetzt nahm der stellvertretende Klubobmann der Villacher SPÖ seinen Hut und leistet Sozialstunden.

Christopher Slug ist Chef der Villacher SPÖ-Parteijugend Sozialistische Junge Generation und stellvertretender Klubobmann der SPÖ in Kärnten. Seine Funktion als Klubobmann muss Slug nun zurücklegen. Er hat unter dem Pseudonym „Petra Inninger“ seinen Parteikollegen Richard Pfeiler verunglimpft und mit dem Fake-Account auf patriotischen Internetportalen gepostet. Als Entschuldigung gab er an, versehentlich mit dem Fake-Profil im Internet unterwegs gewesen zu sein. Seine Ausrede: Die Sozialistische Junge Generation hätte das Profil angelegt, um unerkannt im Internet auf patriotischen Portalen aktiv zu sein. Welche Inhalte von ihm und der SPÖ-Parteijugend auf diesen Portalen verbreitet werden, hat Slug noch nicht verraten.

Aufgeflogene Tarnung

Slug soll mit dem falschen Fake-Profil auch seinen eigenen Fraktionskollegen Richard Pfeiler beleidigt haben, weil dieser in der Vorwoche den Bürgermeister kritisiert hatte. Das falsche Spiel flog auf, weil die angegebene Telefonnummer von Slug mit dem Fake-Profil übereinstimmte.

Bürgermeister bedauert Entwicklung

Der Villacher Bürgermeister bedauert die Entwicklung. Jung-Sozialist Slug galt als rote Zukunftshoffnung:

„Ich sehe das als große Dummheit. Eigentlich haben wir einen jungen Mann kürzlich mit viel Verantwortung ausgestattet, nämlich zum stellvertretenden Klubobmann der SPÖ gemacht. Gerade junge Menschen sollen in die Politik gehen, um Verantwortung zu übernehmen und Chancen bekommen, sich zu beweisen. Oftmals kann das aber einfach zu früh sein, wie wahrscheinlich in diesem Fall auch.“

Immer wieder ist linke Parteijugend in Straftaten verwickelt und fällt mit Verherrlichung extremistischen Gedankengutes auf. Das wird oft auch von hohen Parteifunktionären gutgeheißen.

Ähnlicher Fall bei der SPÖ Kärnten

Schon voriges Jahr trat SPÖ-Stadtrat Sucher von seinen Funktionen zurück, weil auch er im Internet anonym seine Konkurrenten attackierte. Hier flog die Aktion auf, weil er irrtümlich einen Kommentar mit seinem echten Namen unterschrieben hat.

Ungeklärt bleibt weiter die Frage, wieviele SPÖ-Funktionäre noch mit Fake-Accounts im Internet unterwegs sind, welche Inhalte sie damit verbreiten und welche Strafaten sie dem politischen Gegner in die Schuhe schieben.

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