Kinderporno-Skandal um ehemaligen SPD-Landtagsabgeordneten

von Gerd Seidel (Rob Irgendwer) (Eigenes Werk) [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons

Wie die „Augsburger Allgemeine“ berichtet, wurden bei dem ehemaligen Chef der schwäbischen SPD, Linus Förster, mehr als 1300 Dateien mit kinderpornographischen Inhalten gefunden. Außerdem werden dem 51-Jährigen mehrere Fälle von sexuellem Missbrauch vorgeworfen.

Der frühere SPD-Politiker sitzt seit Dezember 2016 in der Justizvollzugsanstalt Gablingen im Landkreis Augsburg. Vor 2 Wochen erfolgte dann die Anklage der Staatsanwaltschaft Augsburg, die mehrere Sexualdelikte beinhaltet. Förster soll 3 Frauen sexuell missbraucht haben. Zusätzlich stellte man pornographisches Material im Umfang von 3 Terabyte sicher. Jetzt zeigt sich der wahre Umfang der Vorwürfe. Unter der enormen Datenmenge finden sich nämlich 800 kinderpornographische Fotos und 500 Filme.

Sexueller Missbrauch und heimliche Filmaufnahmen

Förster soll sich außerdem 2012 und 2014 in seiner Wohnung an schlafenden Frauen vergangen haben. Im dritten Fall soll er das Opfer im Rahmen einer Party heimlich am Lagerfeuer missbraucht haben. Außerdem hatte Förster offenbar eine Vorliebe dafür, den Geschlechtsverkehr mit den Frauen heimlich zu filmen. Zusätzlich zu den anderen Anklagepunkten wirft ihm die Staatsanwaltschaft deshalb 6 Fälle von „Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen“ vor.

Auslöser für Ermittlungen: Streit mit Prostituierter

Diese Vorliebe wurde dem ehemaligen SPD-Politiker letztendlich zum Verhängnis. Anfang September 2016 wollte er heimlich den Geschlechtsakt mit einer Prostituierten filmen. Diese bemerkte das aber und nahm die Speicherkarte Försters an sich, der die Frau beim Versuch die Karte wieder an sich zu reißen verletzt haben soll. Die Prostituierte konnte das Speichermedium aber behalten und begab sich am nächsten Tag zur Polizei, um den Vorfall anzuzeigen, was schließlich den Auslöser für die Ermittlungen gegen Förster darstellte. Die Anklageschrift beinhaltet deshalb zusätzlich die Punkte vorsätzliche Körperverletzung und versuchte Nötigung.

Grund für die intensivierten Ermittlungen seit November 2016 war schließlich eine Meldung der Ex-Freundin Försters. Die Polizeibeamtin erkannte Förster auf einem Foto im polizeilichen Intranet wieder und meldete dies sofort. Nachdem im November dann die Wohnung des Ex-Politikers durchsucht worden war, wurde er einen Monat später während eines Aufenthalts in einer psychotherapeutischen Klinik verhaftet und in Untersuchungshaft verbracht.

 

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