Was man jetzt braucht: Mehr Entscheidungen, weniger Reaktionen

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Am 22. Mai riss ein islamistischer Selbstmordattentäter in Manchester mit einer Nagelbombe 22 junge Menschen in den Tod, verletzte 200 weitere schwer. Tausende flüchteten schreiend und weinend von einem Ort des Tanzens und Singens – blutüberströmt.

Kommentar von Julian Wagner

Viele Jugendliche waren auf einem Konzert, um Spaß zu haben und sich an der Musik zu vergnügen. Sie konnten endlich ihren Star sehen. Doch es endete mit Leichenteilen. Londons Bürgermeister Sadiq Khan sagt dazu: Terroanschläge sind ein fester Bestandteil vom Leben in einer Großstadt. Ernsthaft? Dieses Konzert war hauptsächlich von Kindern besucht, Ariana Grande hat fast nur Fans im Jugendalter. Sadiq Khan: Was, wenn es ihre Kinder gewesen wären, deren Leichtenteile zusammengesucht werden, um sie zu identifizieren und deren zerfetzte Gliedmaßen in Plastiksäcken weggetragen werden, mit Nägeln durchtrennt? Ist das ein fester Bestandteil vom Leben in einer Großstadt?

Bodyguards an seiner Seite

Sie sind natürlich sicher und haben immer und überall Sicherheitspersonal an Ihrer Seite, das sie beschützt. Wäre es Ihnen genauso gleichgültig, wenn es ihre Kinder gewesen wären?

Und jetzt kommen natürlich die üblichen Antworten, Jeder versucht zu helfen. Und ja, das ist natürlich ehrenwert: Menschen Unterkünfte anbieten, Gespräche führen. Ich finde es wunderbar, wenn Menschen das tun. Noch besser hätte ich es aber gefunden, wenn sie das etwas früher getan hätten. Es ist das eine, auf diesen mörderischen Terroanschlag zu antworten. Aber das andere ist, intelligent und verantwortungsbewusst daran zu arbeiten, solche Vorfälle zu verhindern.

Courage, die verhindern kann

Es wäre mir lieber, die Menschen sind im Angesicht eines Terroranschlags nicht so mutig, legen aber VOR dem Desaster mehr Courage an den Tag. Courage, die verhindern kann, dass solche Vorfälle immer und immer wieder stattfinden.

Die Ansprachen kamen natürlich zeitgerecht, schon am Tag darauf: „Wir werden nicht zulassen, dass der Anschlag unsere Lebensweise ändert.“ „Wir werden nicht zulassen, dass der Anschlag ändert, wer wir sind.“ Lügen. Natürlich wird er das.

Der Multi-Kulti-Hausarrest ist real

Französische Frauen können sich in bestimmten Stadtteilen nicht mehr blicken lassen. Sie trauen sich nicht mehr aus dem Haus. Sie sind zuhause eingesperrt, als wären sie zuhause in Saudi Arabien. Der multikulturelle Hausarrest ist für viele Europäer real. Natürlich wird der Terroranschlag die Lebensweise der Menschen verändern. Genau deshalb machen die Terroristen die Anschläge – es verändert das Sicherheitsempfinden und die Denkweise. Es macht nervös. Und natürlich werden deshalb Menschen nicht mehr auf Konzerte gehen. Natürlich verändern Menschen ihre Lebensweise, wenn das passiert – genau deshalb passiert es.

Europa, wo gehst du hin?

Kinder in Großbritannien sind mehr als schlecht dran, auf viele verschiedene Arten. Pädophile Vergewaltiger, die Kinder rumreichen wie Geschenke. Und jetzt werden sie sogar von Nagelbomben zerfetzt.

Und nun kommt der sentimentale Aspekt des Ganzen: Menschen, die keinen Finger rühren, um die notwendigen Entscheidungen zu treffen. Sie werden Fahnen in ihre Profilbilder geben: „Pray for Manchester“. Ich sage NEIN. Jeder, der nach dem Vorfall Hilfe anbietet: Großartig. Aber das ist nicht die Art von Mut, die derzeit notwendig ist. Nach den beiden Weltkriegen hätte Europa das Utopia werden können. Es hätte an den ursprünglichen Werten festhalten können: Kultur, Kunst, Film, Wissenschaft, Literatur, Philosophie. Das war einst in Europa wichtig.

Jetzt geht es darum, den nächsten Bericht über fliegende Leichenteile abzuwarten. Warum? Wegen den Entscheidungen, die unsere Politiker getroffen haben und von den Menschen weiter getragen wurden. Wir brauchen jetzt Entscheidungsträger, die nicht passiv sind, sondern die Entscheidungen treffen, bevor in endlosen TV-Politdiskussionen darüber lamentiert wird. Jede Entscheidung kann umgekehrt werden: Deshalb hört verdammt nochmal endlich auf, passiv zu sein.

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