Veteranen gedenken Gefallenen – Kein Politiker lässt sich blicken.

Von Dirk Vorderstraße - Eigenes Werk, CC BY 3.0, Link

Vor einer Woche fand in Berlin der Kirchentag und das DFB-Pokalfinale statt. Während sich sämtliche Politiker öffentlichkeitswirksam auf den Veranstaltungen ablichten ließen, waren ihnen gefallene deutsche Soldaten egal.

Das berichtet die deutsche Zeitung „Der Westen„: „Denn weitaus geringer von der Öffentlichkeit wahrgenommen gab es neben dem Pokalfinale und dem Kirchentag mehrere Veranstaltungen, bei denen ehemalige Bundeswehr-Soldaten ihrer gefallenen Kameraden gedachten – ohne, dass auch nur ein Politiker anwesend war.“

Veteranen aufgebracht

Der Ex-Soldat Björn Schreiber schrieb deshalb einen Offenen Brief an die Bundesregierung. Er fragt, wo denn die Abgeordneten waren, um zu zeigen, dass sie sich ihrer Verantwortung bewusst sind? Im Brief heißt es unter anderem:

„So sehr ich die Begeisterung für Fußball teile und auch die Freude der Teilnahme an Veranstaltungen des DEKT nachvollziehen kann, so ist es ein Zeugnis des gesamtgesellschaftlichen „freundlichen Desinteresses“ an Soldatinnen und Soldaten, das Ihre Damen und Herren Abgeordnete dadurch gezeigt haben: Diese sind es nämlich, die aufgrund des Parlamentsbeteiligungsgesetzes Soldatinnen und Soldaten in Auslandseinsätze entsandt haben und immer noch entsenden (oder entsprechend dagegen votieren) und dadurch neue Veteranen hervorbringen.“

Kein einziger Politiker kam

Der Vorsitzende des Bundes Deutscher EinsatzVeteranen e.V., Christian Bernhardt, bestätigte gegenüber Der Westen, das kein einziger Politiker an einer der Gedenkveranstaltungen teilgenommen hat. Und das, obwohl der Verteidigungsausschuss ausdrücklich über die Veranstaltung informiert wurde. Bernhard meint:

„Es ist ein schlimmes und trauriges Zeichen an alle Einsatzsoldaten und Veteranen der Bundeswehr.“

Die Versprechungen des Koalitionsvertrages sind in Anbetracht dessen eine bloße Phrase geblieben:

„Die Koalition unterstützt den fortgesetzten Dialog der Bundeswehr in und mit der Gesellschaft. Die Verantwortung für unsere Veteranen wollen wir gemeinsam tragen. Dies gilt auch für die Fürsorge für Verwundete und Versehrte und die würdige Gestaltung der Erinnerung an unsere Gefallenen und Toten.“

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