Interne Spannungen: Juncker bezeichnet EU-Parlament als „lächerlich“

Jean-Claude JUNCKER, by Euractiv.com, via Flickr (CC BY-SA 2.0)

Bei einer Sitzung des EU-Parlaments in Straßburg bezeichnete EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker das Parlament als „lächerlich“. Grund war das Fernbleiben des Großteils der Abgeordneten.

Das berichtet unter anderem die „Krone“. Thema der Debatte am Dienstag war die vergangene EU-Präsidentschaft Maltas. Nur wenige Abgeordnete fanden, trotz hoch dotierten Gehalts, offenbar die Muße, sich dazu im EU-Parlament einzufinden.

Mangelnder Respekt

Juncker warf dem EU-Parlament daraufhin mangelnden Respekt vor der Präsidentschaft kleinerer EU-Länder vor und bezeichnete es als „lächerlich“. Wären anstelle des maltesischen Regierungschefs Angela Merkel oder Emmanuel Macron im Saal, „dann hätten wir ein volles Haus gehabt“.

Juncker beleidigt

Parlamentspräsident Antonio Tajani wies die Vorwürfe prompt zurück und erinnerte Juncker an die Kernaufgabe des Parlaments: nämlich die Kontrolle der Kommission. Die Episode schloss mit der Ankündigung des beleidigten Junckers, an einer solchen Debatte „nie wieder“ teilzunehmen.

Hoch dotierte Abgeordnete

Zur Erinnerung: EU-Abgeordnete bekommen grundsätzlich über 8.020 Euro „Entschädigung“ für ihre Tätigkeit. Daneben können sie für ihre Teilnahme an Sitzungen Tagegelder in Höhe von 302 Euro beanspruchen. Zudem stehen den Abgeordneten monatlich noch einmal über 25.000 Euro für die Vergütung von Spesen und der Beschäftigung von Mitarbeitern zur Verfügung. Auch ein Reisekostenersatz in der Höhe bis zu 4.234 Euro steht den EU-Politikern jährlich zu.

 

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