Redefreiheit in Gefahr: Dawkins darf wegen Islam-Kritik nicht auftreten

Bild: By Richardc39 (Own work) [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons

Ein bekannter Radiosender in Berkeley (USA) hat eine geplante Buchpräsentation mit dem Evolutionsbiologen Richard Dawkins abgesagt. Die Begründung: Er hätte den Islam „geschmäht“. Dawkins fordert nun eine Entschuldigung und die Klärung der Vorwürfe.

Am 9. August hätte der berühmte Evolutionsbiologe sein neuestes Buch „Science in the Soul: Selected Writings of a Passionate Rationalist“ beim Radiosender KPFA präsentieren sollen. Doch dazu wird es nicht kommen. Der 1949 in Berkeley gegründete Sender informierte seine Gästen nämlich per E-Mail über die Absage der Veranstaltung. Begründet wurde dies damit, dass man zu spät bemerkt habe, dass Dawkins „in Kommentaren zum Islam so viele Menschen beleidigt und verletzt“ habe, berichtete die „Presse“ ihrer Printausgabe.

Dawkins verlangt Entschuldigung

Von einem Empfänger darauf aufmerksam gemacht, wandte sich Dawkins an KPFA und forderte eine Entschuldigung sowie die Klärung des Vorwurfes. Er habe lediglich die „Frauenfeindlichkeit und Homophobie“ im Islam kritisiert, nie aber Muslime.

„Weit entfernt davon, Moslems zu attackieren, sind nach meinem Verständnis Moslems selbst, vor allem Frauen, die ersten Opfer der unterdrückenden Grausamkeiten des Islamismus“, so Dawkins.

„Warum geben Sie dem Islam einen Freibrief?“

Der militante Atheist Dawkins ist bekannt für seine Kritik an Religion und Gottglauben.  Dennoch sei er als „häufiger Kritiker der Christenheit“ deswegen noch nirgends hinausgeworfen worden:

„Warum geben Sie dem Islam einen Freibrief? Warum ist es fein, das Christentum zu kritisieren, aber nicht den Islam?“

Von der Absage der Veranstaltung schockiert zeigten sich auch Kollegen aus der Wissenschaft, wie etwa der Psychologe Steven Pinker:

„Die Entscheidung ist intolerant, fehlbegründet und ignorant. Dawkins hat den Islam kritisiert, aber Kritik ist keine Schmähung.“

Der Radiosender gab laut „Presse“ bisher keine Stellungnahme dazu ab.

Berkeley gegen freie Rede

Es ist dies nicht der erste Fall in Berkeley, wo versucht wurde, die freie Rede einzuschränken. Im Februar etwa sagte die Universität nach gewalttätigen Antifa-Krawallen eine Veranstaltung des politisch-inkorrekten Blogger und Publizisten Milo Yiannopoulos ab. Kurz darauf im April wurde auch die konservative Autorin Ann Coulter von der Universität ausgeladen.

 

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