Skandal: Wirtschaftskammer stellt Putin als Lügner dar

Nach der Arbeiterkammer sorgt nun auch eine Werbekampagne der Wirtschaftskammer Wien für Aufregung im Netz. Russlands Präsident wird darin als Lügner dargestellt.

von Michael Scharfmüller

Sinn der vor kurzem gestarteten Kampagne dürfte es sein, Menschen darauf aufmerksam zu machen, dass Daten, die online abgespeichert werden, nicht immer auf einem österreichischen Server landen. Dazu wird ein Bild von Präsident Putin mit folgendem Schriftzug gezeigt:

„Ihre Daten sind bei mir sicher.
Und in Sibirien ist’s im Winter heiß.“

Viele Unternehmer sind darüber empört, dass die WKO einen für Österreich wichtigen Handelspartner ohne jegliche Notwendigkeit angreift. Ärgerlich ist dieses grundlose Putin-Bashing auch deshalb, weil damit von den Überwachungspaketen abgelenkt wird, die uns wirklich treffen. So wurde vor wenigen Wochen das Netzwerkdurchsetzungsgesetz im deutschen Bundestag beschlossen. In Österreich will die ÖVP mit einem Überwachungspaket noch mehr Einsicht in unsere digitale Kommunikation bekommen – die Begründung dafür ist an den Haaren herbeigezogen. Die um sich greifende Zensur wird von der EU begrüßt.

Köpfe austauschen

Menschen darauf aufmerksam zu machen, dass digitale Daten nicht überall sicher sind, ist ein wichtiges Anliegen. Dazu sollte die Wirtschaftskammer jedoch auch mit Personen werben, die sich das auch tatsächlich verdienen. Beispielsweise mit BRD-Justizminister Heiko Maas, der Unternehmen, die ungewünschte Postings nicht innerhalb kürzester Zeit löschen, mit Geldbußen von bis zu 50 Millionen Euro bedroht.

Zwangsmitgliedschaft abschaffen

Das die WKO politisch korrekt nun in das Putin und Trump-Bashing einsteigt, ist ein Grund mehr dafür, die Zwangsmitgliedschaft in der Kammer aufzuheben. Die Wirtschaftskammer behauptet zwar die Interessen von 130.000 Unternehmer zu vertreten – viele davon haben jedoch das Gefühl, dass sie nur deren Zwangsbeiträge kassiert – in Wirklichkeit aber die Anliegen von Großkonzernen vertritt.

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1 Kommentar

  1. Es dürfte sich doch unschwer feststellen lassen, wer diese schmierige Kampagne zu verantworten hat .
    Also feststellen und ein zwei Watschn und anschließend fulminanter Rauswurf aus dem Job.
    Wo ist da denn das Problem ?

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