Italienischer Militär-Einsatz: Jetzt fürchten NGOs um ihr Geschäft

Anlandung von Asylanten in Catania, by JouWatch, via Flickr (CC BY-SA 2.0)

Italien will möglicherweise mit Marine-Schiffen vor der libyschen Küste patrouillieren, um den Schleppern das Handwerk zu legen. Die NGOs fürchten nun um ihr Geschäft.

„Info-Direkt“ berichtete bereits letzten Samstag über die Pläne der italienischen Regierung, vor der libyschen Küste mit Marineschiffen zu patrouillieren. Man wolle aktiv in das Geschehen am Mittelmeer eingreifen und den Schleppern nicht länger freie Hand lassen. Nun fürchten jene NGOs, die seit Monaten Migranten über das Mittelmeer nach Italien bringen und in Verdacht stehen, mit afrikanischen Schlepperbanden zu kooperieren, um ihr Geschäft.

Amnesty International kritisiert Pläne

Die Menschenrechts-Organisation „Amnesty International“ springt für die Schlepper-NGOs in die Bresche und kritisierte die Pläne der italienischen Regierung, wie die „Presse“ berichtet:

„Statt Schiffe zu senden, um Menschenleben zu retten und verzweifelten Migranten und Flüchtlingen Schutz zu geben, bereitet sich Italien darauf vor, Kriegsschiffe zu schicken, um diese zurückzudrängen“, so John Dalhuisen, Amnesty Europa-Geschäftsführer, am Montag.

Unklarheit

Generell herrscht derzeit Unklarheit darüber, ob Italien seinen Plan auch tatsächlich umsetzen kann. Die Übergangsregierung in Libyen teilte mit, dass sie keine Erlaubnis für einen derartigen Einsatz gegeben hat. Man hätte sich mit Italien lediglich auf eine infrastrukturelle und logistische Unterstützung geeinigt. Die Nachrichtenagentur Ansa gab bekannt, dass das italienische Parlament am Mittwoch über den Einsatz abstimmen soll.

 

 

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