OÖ-Nachrichten blamieren sich mit Falschmeldung

Nachrichten.at Falschmeldung / Fake News
Bild: Screenshot nachrichten.at; Komposition: Info-DIREKT

Die Oberösterreichischen Nachrichten touren mit einer Podiumsdiskussion namens „Fakten statt Hetze“ durchs Land. Sie wollen darauf aufmerksam machen, dass „Hass-Postings und Falschmeldungen“ das Netz „überschwemmen“. Dabei sorgen sie selbst für peinliche „Fake News“.

von Michael Scharfmüller

Keine Frage, Fehler können passieren. Reimt man sich seine Geschichten jedoch im Kopf zusammen, anstatt zu recherchieren, steigt die Fehlerquote. So dürfte ein Journalist der Oberösterreichischen Nachrichten über seine eigene Überheblichkeit gestolpert sein.

Die Falschmeldung

Neben einer stark befahrenen Straße im Mühlviertel hatten Aktivisten ein Transparent mit der Aufschrift „Werde Aktiv #DefendEurope“ aufgehängt. Für einen Redakteur der Oberösterreichischen Nachrichten war damit klar, dass die Identitären Werbung für den „Kongress Verteidiger Europas“, der am Samstag, den 3. März 2018 in Linz stattfindet, machen würden. Das ist allerdings eine Falschmeldung.

Zur primitivsten Recherche nicht willig

Viel wahrscheinlicher ist es hingegen, dass die patriotische Jugendbewegung damit auf eine eigene Aktion aufmerksam machen wollte. Um das herauszufinden, hätte der Kollege von den OÖN nur dieses sagenumwobene Online-Recherche-Tool nutzen müssen (am besten gleich selbst ausprobieren!). So hätte er in Sekundenschnelle feststellen können, dass die Identitäre Bewegung derzeit im Mittelmeer unter dem Motto „Defend Europe“ versucht den NGO-Schlepperschiffen das Handwerk zu legen. Info-DIREKT berichtet laufend darüber.

Seriös sieht anders aus

Bild: Screenshot von Facebook/nachrichten.at

Bei solchen Falschmeldungen ist es nicht verwunderlich, dass immer mehr Menschen den Mainstream-Medien misstrauen. Dabei kann die Ausrede, dass Zeit und Geld für eine ordentliche Recherche fehlen würden, nicht geltend gemacht werden. Die OÖN haben in den letzten vier Jahren alleine von der Stadt Linz und ihren Betrieben Inserate in der Höhe von 1,17 Millionen Euro bekommen. Eine einfache Google-Recherche sollte da schon möglich sein. Wenn sich das trotz Regierungsinseraten und Presseförderung nicht ausgeht, sollte die „Qualitätszeitung“ aus Oberösterreich sich lieber wieder auf „Nutella“-Umfragen auf Facebook (siehe Screenshot) konzentrieren – da kann man nicht viel falsch machen.

Wenn aus hunderten Demonstranten plötzlich tausende werden

Probleme mit der Recherche dürften auch manche Kollegen beim ORF haben. Diese schrieben nach dem ersten „Kongress Verteidiger Europas“ im letzten Jahr noch von (wohl auch schon übertriebenen) 1.800 Personen, die an der Demo gegen den Kongress teilgenommen haben sollen. Im jüngsten ORF-Bericht zu diesem Thema ist nun nicht mehr von hunderten Demonstranten, sondern plötzlich von Tausenden die Rede (siehe Screenshot). Zudem ist zu betonen, dass nicht der Kongress 100.000 Euro Kosten verursachte, sondern die Demonstration dagegen. Auch hier dürfte das Motto „Fantasie statt Recherche“ gelautet haben.

 

Bild: Screenshot orf.at

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