Deutschland: Leiharbeit auf Rekordniveau

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Eine parlamentarische Anfrage der Linken ergab, dass die Leiharbeit einen neuen Höchststand erreicht hat. Trotz der guten Wirtschaftslage stiegen die Zahlen gegenüber 2015 um 4,4 Prozent an. Im Dezember 2016 befanden sich 993 000 Menschen in einem Leiharbeitsverhältnis. Kritiker sagen hervor, dass dadurch ein neuer Niedriglohnsektor entsteht.

Durch die Agenda 2010 wurde die Leiharbeit in Deutschland ausgebaut, um den Arbeitsmarkt in Schwung zu bringen. In der großen Koalition wurden die Regeln für Leiharbeit zwar verschärft, dies bewirkte jedoch keinen Rückgang der Zahlen. Die „Linke“ übt deutliche Kritik an dem Arbeitsmodell.

„Leiharbeit ist organisierte Lohndrückerei, die mittlerweile eine fatale Rolle auf dem Arbeitsmarkt spielt. Die einzigen, die davon profitieren, sind Arbeitgeber.“

Fast 50 % weniger Lohn als Vollbeschäftigter

Professor Lars Peter Feld von der Uni Freiburg bestreitet in einem Interview mit Deutschlandfunk jedoch die vermeintlich negativen Seiten der Leiharbeit. Im Interview sagt er:

„Das kann man so nicht sagen, denn auf der anderen Seite haben wir ja eine Situation, in der in Deutschland immer noch eine relativ große Zahl von Menschen nicht beschäftigt ist, arbeitslos ist. Das sind vor allen Dingen Personen, die eine geringere Qualifikation haben. In dem Bereich hat sich Arbeitslosigkeit sehr verfestigt über die Jahre, und die Leiharbeit bietet auch eine Möglichkeit, für Geringqualifizierte einen Einstieg in den Arbeitsmarkt zu finden.“

Laut der Bundesregierung liegt der Lohn eines Leiharbeiters bei 58 % des Durchschnittlohns. Menschen welche aus der Arbeitslosigkeit kommen, haben oft keine andere Wahl als die Leiharbeit.

Wenig Chancen auf Festanstellung

Wie das Nachrichtenportal RT Deutsch berichtet, werden rund die Hälfte der Leiharbeitsverhältnisse nach 3 Monaten bereits wieder gekündigt. Spitzenreiter sind die Bundesländer Thüringen und Bremen. Der Fraktionschef der Linken, Klaus Ernst, ist davon überzeugt, dass Leiharbeit „mittlerweile eine fatale Rolle auf dem Arbeitsmarkt“ spielt.

Die Hälfte aller Leiharbeiter bleibt nach dem Auslauf des Vertrags nach einem Monat weiter ohne Arbeit. Mittlerweile ist jeder fünfte Arbeitnehmer in Deutschland Dauerleiharbeiter. Die ursprüngliche Intention, aus Leiharbeitern über die Zeit Festangestellte zu machen, wird klar verfehlt. Leiharbeiter werden mit Dumpinglöhnen bezahlt und haben schlechtere Arbeitsbedingungen als ihre Kollegen mit Festanstellung.

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1 Kommentar

  1. Diese Politiker-Drecksvasallen haben Leiharbeit sicher als zukünftig ganzheitliches Arbeitsverhältnis eingeführt. Nach und nach wird es immer mehr durch Firma ARGE zwangsgenutzt werden, bis alle in diesem Sklavenverhältnis stecken. Dann haben die Volksverräter wieder ein Stück des deutschen Wohlstandes ohne Zustimmung des Volkes vernichtet.

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