Interview mit Martin Sellner: „Aber wir haben es durchgezogen und unsere Ziele erreicht!“

Bild: Identitäre Bewegung

Defend Europe war zwei Monate im Fokus der Medien. Jetzt ist die patriotische Kampagne gegen Schlepper-NGOs vorerst beendet. Wir sprachen mit Martin Sellner, einem der Köpfe hinter der Kampagne.

Martin, vor mehr als einer Woche habt ihr die erste Mission von „Defend Europe“ für beendet erklärt. Nun habt ihr es endlich geschafft, nach Europa zurückzukehren. Wie fällt dein Fazit aus?

Ich bin froh, dass die Aktivisten, die wirklich einiges durchgestanden haben, wieder zuhause bei ihren Familien sind. Die Sache war bis zuletzt spannend und herausfordernd. Aber am Ende haben wir es geschafft. Ein Schiff und eine Crew stand gegen Regierungen, millionenschwere Stiftungen, NGOs und die gesamte Medienwelt. Sie alle hatten das erklärte Ziel, unsere Mission zum Scheitern zu bringen. Aber wir haben es durchgezogen und unsere Ziele erreicht. Defend Europe war ein Erfolg.

Im Laufe eurer Mission musstet ihr zahlreiche Hindernisse aus dem Weg räumen, die euch vom Establishment in den Weg gelegt wurden. Hast du mit so viel Druck und Widerstand gerechnet?

Ich hatte mit Druck und Widerstand gerechnet. Was uns aber überrascht hat, war, dass unsere Aktion zu einem internationalen Politikum wurde. Defend Europe stand nicht nur in allen Schlagzeilen, sondern auf der Tagesordnung zahlreicher Parlamentssitzungen vieler Staaten. Der Gegner, mit dem wir uns diesmal angelegt hatten, war so mächtig wie nie zuvor. Sein Arm reichte sogar bis zum Suez-Kanal und nach Sfax. Ihm standen unbegrenzten Finanzmittel und die Propaganda aller Massenmedien zur Verfügung. Das man uns so ernst nimmt und derart empfindlich reagiert, hat uns schon etwas überrascht. 

Mehrmals erklärten die Medien die Aktion für gescheitert. Nun versuchen sie, die gesamte Mission als Misserfolg darzustellen. Warum stellt „Defend Europe“ aus deiner Sicht dennoch einen Erfolg dar?

Die Medien berichten nicht über uns. Sie haben eine Agenda und versuchen uns zu bekämpfen. Jeder Artikel über patriotischen Aktivismus ist ein Angriff, der uns entweder ins dämonisch-terroristische verzerren oder uns als lächerlich und unbedeutend abtun will. Egal was wir getan hätten: die Presse hätte uns sowieso in der Luft zerrissen. Unser einziges Mittel ist es, die Diskrepanz zwischen Presselügen und Wirklichkeit so groß wie möglich zu halten, auf alternative Medien und das kritische Denken der Leser zu vertrauen. Das hat geklappt: alle voreiligen Todeserklärungen der Mission wurden widerlegt und jeder Vorwurf, von Waffen über Söldner bis Menschenhandel und Rettung durch NGOs aus Seenot, haben sich als faustdicke Lügen herausgestellt. Am Ende bleibt unser Einsatz gegen die NGOs: Die Überwachung und Behinderung ihrer illegalen Tätigkeiten, die Aquarius und Golfo Azzurro bitter beklagt und die libysche Küstenwache anerkennend gewürdigt hat.

Manche Menschen, auch eure Sympathisanten, kritisieren die oft unzureichende Kommunikation über den Verlauf der Mission. Welche Gründe hatte das?

Das hat einen Hauptgrund, der heißt: offene See. 200 nautische Seemeilen von der Küste entfernt sind Handymasten leider rar gesäht. Wir hatten leider gegen unseren eigentlichen Plan keine technische Möglichkeit über Satellit Internetempfang herzustellen und waren daher phasenweise von der Außenwelt abgeschnitten. Da uns jeder Hafenaufenthalt verweigert wurde, war es unmöglich, das im Lauf der Mission zu ändern. Es ist aber ein wichtiger Erfahrungswert für kommende Einsätze und mit Sicherheit ein berechtigter Kritikpunkt.

Ein Ziel von „Defend Europe“ war, das Treiben der NGOs am Mittelmeer zu dokumentieren und sie am Schleppen zu hindern. Wie hat sich eure Arbeit dort gestaltet?

Wir konnten zahlreiche Funksprüche der Wassertaxis aufnehmen, und im Verlauf unserer Überwachung und Patrouillen viele der Vorwürfe gegen die NGOs bestätigen. So mischten sich einige NGO Schiffe etwas bewusst in SAR-Einsätze ein, obwohl bereits Schiffe der Küstenwache dazu abgestellt waren und die Aquarius fuhr, gegen alle nautischen Grundregeln jede Nacht mit Festbeleuchtung vor der libyschen Küste auf und ab. Am witzigsten und bezeichnendsten war ein Funkspruch, in dem zwei NGOs ihrer Enttäuschung Luft machten, dass es sich bei einem vermeintlichen „Flüchtlingsboot“ um einen Fischer handelte, der gar nicht gerettet und nach Europa gebracht werden wollte. Das Interessanteste jedoch war, dass – während wir den NGO-Schiffen folgten und sie permanent überwachten und filmten – keine Aufnahme von Migranten stattfand. Obwohl bestes Schlepperwetter herrschte und sie das einzige Schiff vor der SAR-Zone war, machte die Aquarius unter unserer Beobachtung keinerlei Anstalten Leute zu „retten“, sondern beschwerte sich in den Mainstreammedien bitter über die unwillkommene „Störung“.

Wie geht es nun mit „Defend Europe“ weiter? Auf Facebook habt ihr ja angekündigt, dass weitere Initiativen folgen werden.

Die erste Operation ist erfolgreich zu Ende gebracht. Wie auch Minister Sobotka bestätigt hat, wirkt unser Einsatz wie ein Turbo für die Behörden, das NGO-Treiben endlich stillzulegen. Während Defend Europe hat sich das Blatt gewendet: viele NGOs haben aufgegeben, die Italiener und Libyer greifen viel härter durch und die öffentliche Meinung stellt sich gegen die Aktivitäten der NGO-Schlepper. Wir werden weiter in diese Kerbe schlagen und bereiten uns nach einer Phase der Nachbereitung und Sammlung auf weitere Einsätze vor. Wenn das Problem diesen Sommer noch einmal ausbricht und unsere Politiker nicht bereit, oder in der Lage sind es zu lösen, bleibt es unsere Aufgabe, Europa zu verteidigen.

Zu guter Letzt eine persönliche Frage: Welcher Moment der Mission wird dir speziell in Erinnerung bleiben?

Es gab im Verlauf der Mission unzählige Hochs und Tiefs, Momente der Begeisterung und Siege, sowie massive Probleme und unerwartete Attacken. Ein Moment sticht jedoch aus allen heraus. Als wir, nach dem Embargo in Sfax, über eine Versorgungsschiff Wasser, Sprit, Essen und neue Crewmitglieder zur C-Star geliefert bekamen, war das ein unbeschreiblicher Moment. Im Morgengrauen am herannahenden Schiff die blauen Crew-Shirts zu sehen und diese physische und psychische Verstärkung zu erhalten, war nach den vorigen Strapazen ein einzigartiges Hochgefühl. Das sollte aber nur solange anhalten, bis wir merkten, dass der Sprit mit Wasser versetzt war. Beides zusammen zeigt den Verlauf einer Mission, die durch die vielfältigen und hinterhältigen Attacken unserer Gegner permanent auf Messers Schneide stand, und nur durch die Unterstützung and Land, und den eisernen Willen der Crew zu ihrem erfolgreichen Ende geführt werden konnte. Gemeinsam haben wir etwas einzigartiges geschafft!

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