FDP-Kandidat wollte Jungwähler mit Geld bestechen

Bild: C00

FDP-Kandidat Jörg Schnurre möchte unbedingt in den Bundestag einziehen. Um sein Ziel zu erreichen, hat er Jungwählern sogar Geld angeboten. Nach einem Sturm der Entrüstung in den Sozialen Netzwerken will sich der „Freie Demokrat“ nun entschuldigen.

Am Mittwoch hat der FPD-Kandidat aus Sachsen-Anhalt, Jörg Schnurre, eine umstrittene Wahlwerbung an rund 150 Haushalte verteilt und damit für Unmut bei vielen Menschen gesorgt.

Geldgeschenk für Jungwähler

Auf dem sogenannten „Zukunftsticket“ hieß es: „Wenn ich in den Bundestag gewählt werde, dann bekommst Du mit dieser Karte 2 Euro von mir geschenkt. Einfach so.“ Einen zusätzlichen Euro versprach Schnurre jedem, der von sich und dem Zukunftsticket ein Foto auf Facebook oder Instagram postet. Zusätzliches Geld konnte man weiters verdienen, indem man wahlberechtigte Freunde ins FDP-Wahlkreisbüro bringe – auch dafür versprach er einen weiteren Euro.

Bei Wählerbestechung droht Haftstrafe

Nachdem vor allem in den Sozialen Medien der Vorwurf der Wählerbestechung laut wurde, brach Schnurre die umstrittene Aktion ab. Der FPD-Kandidat kündigte umgehend an, ein Entschuldigungsschreiben zu versenden. Außerdem wolle er eine Selbstanzeige bei der Staatsanwalt einbringen. „Ich warte nicht, bis jemand anderes mich anzeigt“, so Schnurre laut „FAZ„.

In Deutschland droht bei Wählerbestechung eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren oder eine Geldstrafe.

FDP-Landesverband distanziert sich

Gegenüber der Nachrichtenagentur „dpa“ gab Schnurre an , er habe die rechtliche Situation vor dem Verschicken der Flyer nicht genau genug geprüft. „Ich wollte auf innovative Weise Erstwähler ansprechen“. Es sei nicht seine Absicht gewesen, Wählerstimmen zu kaufen.

FDP-Landeschef Frank Sitta verurteilte unterdessen Schnurres Werbeaktion. „Solche Aktionen haben im Wahlkampf nichts zu suchen“, erklärte Sitta. Die Aktivitäten seien weder mit dem Landesverband noch mit der Bundespartei abgestimmt gewesen. Schnurre habe damit „deutlich über das Ziel hinausgeschossen“ und „müsse für seinen Fehler die Verantwortung übernehmen“, zitiert die „FAZ“ den FDP-Landesvorsitzenden.

Weitere Artikel …