„Klartext, Frau Merkel!“: ZDF lud Terroropfer aus Sendung aus

Bild: Screenshot YouTube ZDF-Sendung "Klartext, Frau Merkel!"

Eine Sprecherin der Hinterbliebenen der Terroropfer vom Berliner Breitscheidplatz, Astrid Passin, hätte Gast in der ZDF-Sendung „Klartext, Frau Merkel“ sein sollen und der Bundeskanzlerin eine Frage stellen. Doch Stunden vor der Show kam die Ausladung.

Gegenüber der „Berliner Morgenpost“ gab Astrid Passin an, dass sie bereits am 24. Juli vom ZDF gefragt worden war, ob sie in der Sendung mit Angela Merkel auftreten wolle. Man sagte ihr, sie habe bei ihrem Auftritt in der „Spiegel TV“-Reportage sehr eindrücklich vermittelt, welche Gefühle sie durchleben musste, nachdem sie in der schwierigen Zeit nach dem Anschlag von Politik und Behörden alleingelassen wurde. Nach Absprache mit den anderen Hinterbliebenen sagte Passin schließlich zu.

ZDF wollte Fragen vorher wissen

In der ZDF-Sendung „Klartext, Frau Merkel“ konnten Studiogäste der Bundeskanzlerin Fragen stellen. Bereits im Vorfeld wollte das ZDF von Passin wissen, welche Frage sie stellen werde. Doch darauf wollte sie sich nicht einlassen. „Ich wollte mir das vorbehalten, spontan zu agieren, so wäre es ja auch authentischer.“

Absage aus Angst vor unbequemen Fragen?

Dann Stunden vor der Sendung kam plötzlich die unerwartete Absage übers Telefon. Die Begründung sei nicht glaubhaft gewesen, meint Passin:

„Ich denke, meine Fragen wären denen zu unbequem gewesen.“

Das ZDF habe die Absage ihr gegenüber damit begründet, dass man ihr als Hinterbliebene des Terroranschlags mögliche Attacken in den sozialen Netzwerken ersparen wolle.

Passin erklärte dem Sender daraufhin, dass sie es als Hinterbliebenen-Sprecherin gewohnt sei, von Medien bedrängt zu werden und es sehr schade und traurig finde, der Bundeskanzlerin ihre Frage nicht stellen zu dürfen.

„Das hat aber auch nichst genutzt. Es folgten immer wieder die gleichen Erklärungen. Ich habe gespürt, die wollen nicht, dass ich komme.“

Zweite negative Erfahrung im Zusammenhang mit Merkel

Für Passin war es schon  die zweite schlechte Erfahrung im Zusammenhang mit Merkel. Bereits am 28. März habe ihr Anwalt der Bundeskanzlerin einen Brief gesendet, indem um ein Treffen mit den Hinterbliebenen des Terroranschlags von Berlin gebeten wurde. Doch das Treffen wurde abgesagt – eine enttäuschende Erfahrung für Passin.

„Wir möchten schon gern wissen, warum sie sich als Bundeskanzlerin noch nicht die Zeit genommen hat, uns kennenzulernen, und warum von ihr nicht wenigstens ein persönliches Kondolenzschreiben kam“, so die Sprecherin der Hinterbliebenen.

Fadenscheinige Begründung des ZDF

Gegenüber der „Berliner Morgenpost“ bestätigte das ZDF, dass sich die Redaktion „unmittelbar vor der Sendung noch einmal mit den möglichen Gästen befasst“ habe. Nach der vorangegangenen Sendung mit Martin Schulz habe man „kritisch geprüft, wem der Druck der Live-Situation und die mediale Nachwirkung eines Auftritts vor einem Millionenpublikum zuzumuten ist.“ Man sei mit Passin aber weiter in Kontakt und plane eine Dokumentation über die Opfer des Terroranschlags und ihre Hinterbliebenen.

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1 Kommentar

  1. Nah, sowas.
    Frau Astrid Passin „ist ein Gefahr für die Nationale Sicherheit der Bundesrepublik und könnte mit ihre Fragen lastig werden?“.
    Frau Passin weisst sehr wohl, die Frau Merkel und der Rest der Politiker brauchen nur Ihre Stimmabgabe um weiter machen zu können.
    Und … danach machen sie einfach wieder weiter wie gewöhnt.
    Demokratie?
    Gibt es nur in China!

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