„Identitäre greifen Polizisten an“ – „Kontrakultur Halle“ klärt auf

Bildquelle: Facebook Kontrakultur Halle

„Gewalteskalation in Halle: Identitäre greifen Polizisten an“. So titelten am Dienstag zahlreiche deutsche Medien über einen Vorfall rund um das Haus der Identitären Bewegung in Halle. Auf Facebook schildert die Gruppe nun den genauen Verlauf der Ereignisse.

Demnach lag dem gesamten Vorfall ein neuerlicher Antifa-Überfall auf das Haus in der Adam-Kuckhoffstraße 16 zugrunde. Es sollen Flaschen geworfen und einschlägige Parolen gerufen worden sein, insgesamt war dies bereits der zehnte (!) Übergriff auf Identitäre in Halle seit Mai 2017. „Um Schlimmeres zu verhindern“, wie die Gruppe auf Facebook schreibt, verließen zwei identitäre Aktivisten das Haus und nahmen die Verfolgung der Angreifer auf.

Zusammenstoß mit Zivilpolizisten

Was die Aktivisten nicht wussten: auch zwei vermummte Zivilpolizisten hatten zu diesem Zeitpunkt bereits die Verfolgung der linksextremen Gewalttäter aufgenommen. Als die mit Schutzausrüstung und Pfefferspray ausgestatteten Identitären auf diese trafen, hielten sie sie versehentlich für fliehende Linksextreme. Es soll dann zu einem Einsatz von Pfefferspray gekommen sein, woraufhin die zwei vermummten Polizisten, die sich bis dahin nicht zu erkennen gegeben hatten, ihre Dienstwaffen zogen. Die zwei Identitären ließen sich daraufhin widerstandslos festnehmen.

„Wir bitten um Entschuldigung“

In ihrer Stellungnahme bedauert die Gruppe den Vorfall und bittet „die Beamten hiermit um Entschuldigung“:

„Gewalt gehört weder für Kontrakultur Halle, noch für die Identitäre Bewegung als Ganzes zu den Mitteln der Erreichung unserer politischen Ziele. Unser Gegner ist nicht die Polizei, sondern die Multikulti-Ideologie, mit deren Folgen auch die Beamten auf der Straße täglich zu kämpfen haben.“

Die Aktivisten betonen jedoch auch die bisherige Unfähigkeit der Polizei, für die Sicherheit des Hauses zu sorgen. Zudem kritisieren sie zurecht die Heuchelei linker Aktivisten und Medien, die zwar den vermeintlichen Angriff auf Polizisten in Halle kritisieren, jedoch die regelmäßigen Gewalt-Eskalationen gegen die Polizei im Rahmen von Demonstrationen wie G20 verharmlosen.

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8 Kommentare

  1. Zivilpolizisten treiben sich also des nachts vermummt in der Nähe eines IB-Hauses herum! Verdienen die in ihrem Job nicht mehr genug Geld, dass die sich noch als Steinewerfer betätigen müssen?

    • Sind Zivilpolizisten unter der Antifa, ist es nicht recht. Ist keine Polizei vor Ort, ist es auch nicht recht.
      Es ist nicht ganz einfach im Ungang mit den Identitären bzw. ihren Fürsprechern…

  2. Ich persönlich hätte den Identitären die Haustür zugemauert, wie sie es in Halle gemacht haben, und ein Banner vom Dach gehängt. Da das im Fundus der Identitären legitime Mittel sind, wäre das, denke ich, ein geeignetes ein Mittel demokratischer Auseinandersetzung auf der elitärern Ebene der Bewohner.

  3. Also, generell halte ich von den Identitären aus verschiedenen Gründen (die hier nicht hergehören) gar nichts. Es widerstrebt mir, Ihnen Recht geben zu müssen, aber soviel Fairness muss sein. Kein Mensch kann erwarten, dass man vom Mob sein Haus anzünden lässt und sich dann nicht wehrt. Undenkbar, wenn eine Erstaufnahmeeinrichtung angegriffen würde, dass man dann den Bewohnern aggressives Verhalten vorwerfen würde, weil sie die Randalierer verjagen.

    „Lügenpresse“ nur zum Unwort des Jahres zu erklären, ist zu wenig. Man sollte als Presse schon zumindest so offensichtliche Fettnäpfchen vermeiden, wenn man sich nicht endgültig zum Obst machen will..

  4. Ist die Antifa jetzt genauso von V-Männern unterwandert wie die NPD?
    Gäbe es diese beiden Gruppen ohne staatliche Förderung überhaupt?

  5. Zivilpolizisten lassen sich von gewöhnlichen Personen einholen. Ich vermute, das war Absicht, um diese Schlagzeilen zu befördern. Warum war diese Schlagzeile so schnell im Umlauf?

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