Kirche geht auch anders. Zum Beispiel serbisch-orthodox!

Warum gibt es in der Ostkirche die Tradition, nationale Besonderheiten so hoch zu schätzen und traditionelle Moral zu verteidigen? Was ist in dieser Tradition vorhanden, dass sie in dieser Zeit der ideologischen Gleichschaltung noch national und konservativ agieren kann?

Ein Gastbeitrag von Dusan Dostanic

Die Schlacht auf dem Amselfeld

Eine mögliche Antwort liegt in der Geschichte. Auch wenn man nicht genauer auf die frühmittelalterliche Zeit eingehen möchte, ist es unvermeidlich, ein Ereignis zu erwähnen. Für die serbische Orthodoxie ist die Schlacht auf dem Amselfeld im Jahre 1389 von doppelter Wichtigkeit. Einerseits ist sie der Gründungsmoment des „Kosovo-Gelübdes“ und der „Vidovdan-Ethik“ – andererseits ist sie der Anfang der islamischen Okkupation.

In den Zeiten der Okkupation, als der serbische Staat niedergeschlagen und damit verschwunden war, wurde die serbisch-orthodoxe Kirche die einzige vorhandene nationale Einrichtung. Damit sind Kirche und Nation eins geworden. Der Unterschied zwischen den Okkupatoren und der einheimischen Bevölkerung war vollkommen und lag in Kultur, Sprache, Sitte, Religion und Herkunft. Die Serben, die im Laufe der Zeit zum Islam konvertierten, wurden deshalb auch im serbischen Volk als Fremde oder Verräter betrachtet. Die Kirche wurde dadurch weiter nationalisiert und die Nation weiter christianisiert und so immer stärker mit der Orthodoxie identifiziert.

Info-DIREKT, Ausgabe Nr. 18

Die staatstragende Funktion der orthodoxen Kirche

Die Kirchen bildeten in vielen Gemeinden den Mittelpunkt des Lebens. Bischöfe und Priester waren nicht nur Seelsorger, sondern auch nationale Politiker und kümmerten sich um Nationalinteressen. Die Kirche war der Hüter des Glaubens, der nationalen Traditionen und der kulturellen Besonderheiten. Sie hat dabei auch eine Erziehungsfunktion übernommen. So wurden etwa Klöster zu den wichtigsten serbischen Schulen, in denen die Erinnerung an die nationale Größe, den Staat und die Geschichte bewahrt und weitergegeben wurden.
Die Kirche hat dabei aber auch den Funken des Freiheitsgedanken konserviert. Sie wurde kein Feind des Staates, sondern eine staatstragende Kraft! Der Kampf für nationale Freiheit wurde von der Kirche inspiriert und angeführt.

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1 Kommentar

  1. Der Mythos um die Amselfeldschlacht wurde nicht von der Kirche, sondern von der Politik anfangs des 20. Jhd ins leben gerufen, um die Eroberung Kosovo 1913 zu legitimieren, zuvor war keinem Serben die Schlacht bekannt, nichts zuletzt weil die Schlacht geschichtlich und militärisch bedeutungslos war. Völkische Propaganda sollte man hinterfragen, nicht weiterführen, lieber Autor.

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