Alexander Schleyer: „Ich war Seemann und kein Aktivist“

Alexander Schleye
Fotos Alexander Schleyer: Info-DIREKT

Der leidenschaftliche Dandy und Flaneur Alexander Schleyer ist nicht nur Dichter und Kafka-Preisträger, sondern auch ehemaliger Marinesoldat der Bundeswehr. Aufgrund seiner Erfahrungen in der Seefahrt und seiner Abenteuerlust nahm er als Navigationsoffizier an der identitären Mission „Defend Europe“ im Mittelmeer teil. Das hat ihm in den Medien die Bezeichnungen „Söldnerkapitän“ und „Menschenhändler“ eingebracht. Info-DIREKT hat ihn exklusiv zum Interview getroffen und über seine Erfahrungen an Bord des wohl umstrittensten Schiffes der Welt gesprochen.

Info-DIREKT: Lieber Alex, in den Medien wurdest Du öfter als Kapitän der C-Star bezeichnet, ist das korrekt?

Alexander Schleyer: Nein. Dadurch, dass ich nur das kleine nautische Patent habe, war ich logischerweise kein Kapitän, sondern Navigationsoffizier. Ich war somit zuständig für Reiseplanung, Verwaltung und Sicherheit.

Im Gegensatz zu den anderen Europäern warst Du bereits vor dem Beginn der eigentlichen Mission an Bord der C-Star. Kannst Du uns genauer erläutern, wo und wie Dein Abenteuer genau begonnen hat?

Alexander Schleyer
Alexander Schleyer. Bild: Info-DIREKT

Ich bin planmäßig im Roten Meer eingestiegen, das Schiff lag zu dieser Zeit auf Reede vor der Einfahrt zum Suez-Kanal, südlich vom Port Suez. Ansonsten hat sich alles so zugetragen, wie es nun mal ist, wenn man auf ein Schiff geht… man bringt sein Zeug runter, man wird rumgeführt, schaut sich alles an, schaut sich an, welche technischen, nautischen, kommunikativen Systeme an Bord sind… und dann habe ich mich mit dem Kapitän und mit dem Koch auf der Brücke besoffen. *lacht*

Stichwort Suez-Kanal: Warst Du Dir beim Antritt der Reise eigentlich bewusst, welche Gefahren und Risiken diese Mission birgt?

Dass die Seefahrt gewisse Gefahren und Risiken birgt, ist ganz normal. Dass man als gesamte Mission oder gesamtes Schiff sicherlich auch polarisieren wird, war mir ebenso klar. Ich bin dort im Selbstverständnis letztlich jedoch als normaler Seemann und nicht als Aktivist gefahren. Dass, wie sich dann später herausstellen sollte, die Konfliktparteien, mit denen man dort zu tun hatte, nur bedingt die NGOs waren, sondern dass man sich dort mehr oder weniger mit Regierungskreisen, Geheimdiensten, Militärs und Mafia-Strukturen angelegt hat, die auch entsprechende Wirkungsmöglichkeiten haben, damit habe ich nicht gerechnet.

Kannst Du uns das etwas näher erläutern? Bisher stand ja vor allem die unrühmliche Rolle der NGOs und der Medien im Vordergrund.

Die Antwort auf diese Frage und auf die Frage nach dem gefährlichsten Erlebnis während „DefendEurope“, lesen Sie im aktuellen Info-DIREKT Printmagazin! Am besten gleich für nur 33 Euro im Jahr abonnieren!

 

Weitere Artikel …