Empörte blamieren sich: „Den Kanzler jagen“ stammt nicht von Gauland

von Metropolico.org [CC BY-SA 2.0 oder CC BY-SA 2.0], via Wikimedia Commons

Nachdem AfD-Spitzenkandidat Alexander Gauland am Wahlabend angekündigt hatte, Angela Merkel „jagen“ zu wollen, war die Empörung in den Mainstream-Medien und Sozialen Netzwerken groß. Dabei stammt der Spruch ursprünglich vom ehemaligen Grünen-Sprecher Ludger Volmer, der bereits 1994 zur „Jagd“ auf den damaligen Kanzler Helmut Kohl blies.

Die Alternative für Deutschland (AfD) hat mit fast 13 Prozent der Wählerstimmen den Einzug als drittstärkste Kraft in den deutschen Bundestag geschafft. Nach der Bekanntgabe des guten Ergebnisses gab Spitzenkandidat Alexander Gauland eine Kampfansage an die Bundesregierung ab.

Gauland: „Wir werden Frau Merkel jagen“

„Es kann sich diese Bundesregierung warm anziehen. Wir werden sie jagen. Wir werden Frau Merkel oder wen auch immer jagen und uns unser Land und unser Volk zurückholen“, sagte Gauland vor AfD-Anhängern am Sonntag in Berlin.

Diese Ankündigung einer konsequenten Oppositionspolitik  sorgte für große Empörung und Aufregung in den Mainstream-Medien.

Mainstream-Medien empören sich

Während beispielsweise der „Spiegel“ daraufhin noch relativ zahm von einer „aggressiven Rhetorik“ sprach, titelte der „Focus„: „Gauland-Aussage lässt Schlimmes für Bundestag befürchten“. Die Online-Redakteurin des deutschen Nachrichtenmagazins sieht in den Worten des AfD-Spitzenkandidaten die Grenzen der politischen Auseinandersetzungen „überschritten“:

„Scharfe politische Auseinandersetzungen gehören durchaus in den Bundestag. Etwas anderes ist es, einzelne Menschen zur Zielscheibe zu erklären, weil man mit deren Politik nicht einverstanden ist. Oder weil man auf den Applaus seiner Unterstützer hofft, so wie der AfD-Mann offenbar. Dass er niedrigste Instinkte anspricht, ist Gauland dafür kein zu hoher Preis“, behauptete die „Focus“-Redakteurin.

Grünen-Sprecher rief zur „Kanzler-Jagd“ auf

Was in den Mainstream-Medien aber verschwiegen wird: Bereits 1994 titelte der „Spiegel“ in seiner Printausgabe „Den Kanzler jagen“. Am damaligen Wahlabend tönte der Grünen-Sprecher Ludger Volmer in Richtung CDU und Bundeskanzler Helmut Kohl: „Wir werden den Kanzler jagen“. Diese Aussage führte damals aber zu keiner Aufregung seitens der anderen Parteien oder der Mainstream-Medien und zeigt die künstliche Empörung des Establishments.

Jan Fleischhauer, deutscher Journalist und Autor, machte auf Twitter darauf aufmerksam. „Schade, dass bei vielen die Erinnung nur zehn Jahre zurückreicht“, kommentierte er die Aufregung um den Gauland-Sager.

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5 Kommentare

  1. Schade daß Seehofer die Chance nicht genutzt hat, mit den Bürgerlichen Kräften in der CDU/CSU überein zu kommen, sie in die Wüste zu schicken und mit der AfD zusammen zu arbeiten…..jetzt wird er bald selbst den Hut nehmen müssen! Wieder eine verpasste Chance…..

  2. Warum könnt ihr nicht miteinander einen Nenner finden in unseren schwierigen Zeiten. Statt euch zu bekriegen. Findet lieber eine gemeinsame Lösung für das ganze diaster. Gemeinsam schaffen wir das. Oder

    • Solange Merkel ihre Einheitspartei pflegt und hegt und gegen das deutsche und europäische Volk agiert, gibt es leider kein „MITEINANDER“.
      Das will diese Frau doch nicht. Sie beansprucht das Recht des allein Regierenden. Präsidial Kanzlerin

      • Das ist doch in Wirklichkeit eine Art der Diktatur, die Merkel praktiziert !? Oder Alterssturheit !? Selbstherrlich und arrogant ! ? Beispiele können folgen !

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