Über den Irrweg, den AfD-Politiker Maximilian Krah vor einigen Monaten eingeschlagen hat, hat Karl Sternau in den Info-DIREKT-Ausgaben 56 und 57 ausführlich berichtet. Nun hat Krah erneut nachgelegt und damit rote Linien überschritten.
Ein Kommentar von Michael Scharfmüller
Man kann zwar auch innerhalb eines politischen Lagers unterschiedliche Ansichten haben. Eines darf man jedoch nie machen: das eigene Lager kriminalisieren. Genau das tut Maximilian Krah jedoch seit einigen Wochen. So behauptete er am 15. Juni 2025 auf X, dass Remigration "eine klar staatsfeindliche Maximalforderung" sei, "die keine politische Option" zulasse.
Mit Aussagen wie diesen schießt Krah nicht nur gegen patriotische Aktivisten, sondern auch gegen weite Teile seiner eigenen Partei sowie gegen die FPÖ. Ohne Not torpediert er einen erfolgreich eingeführten Begriff (jeder zweite Österreicher ist für "umfassende Remigration"), den er am 17. Jänner 2025 noch selbst verteidigt hat.
Remigration als positive Zukunftsvision
Dabei weiß er genau, wie er vorgehen muss: Remigration ist nämlich nicht nur ein weitgehend ausgearbeitetes Konzept (10-Punkte-Plan für Remigration der AfD-Fraktion-Bayern), sondern auch eine Vision für eine bessere Zukunft. Im Unterschied zu Begriffen und Konzepten müssen Visionen nicht vollständig ausformuliert, politisch erreichbar und juristisch haltbar sein. Visionen müssen Hoffnung geben und motivierend wirken. Zudem müssen sie Raum für persönliche Interpretationen lassen, damit sich möglichst viele Menschen darin wiederfinden.
Es wäre Krah freigestanden, Remigration nach seinem Geschmack zu prägen. Anstatt eines positiven Zugangs hat er jedoch einen zerstörerischen gewählt. Aussagen, die er gegenüber etablierten Medien tätigt, könnten ebenso gut von einer "Oma gegen Rechts" stammen. Hier ein Beispiel dafür:
" "Sie sagen, sie wollen nicht ausbürgern. Aber sie wollen natürlich diskriminieren – und das entlang der ethnischen Grenzen."
Krah erledigt die destruktive Arbeit der Linken
Krah hält sich für unheimlich schlau, wenn er den Remigrations-Begriff dekonstruiert. In Wahrheit kann jedoch jeder Narr große Leistungen zerstören. Eine Vase ist leichter zerschlagen als getöpfert, ein Bild ist leichter zerrissen als gemalt, eine Statue ist leichter umgestoßen als aufgerichtet und eine politische Vision ist leichter gesprengt als formuliert und verbreitet. Besonders leicht geht das, wenn man sich dazu mit dem politischen Gegner ins Bett legt und seine Argumentation auf Antifa-Medien und den politisch motivierten Verfassungsschutz stützt.
Maximilian Krah gibt vor, er wolle damit seine Partei vor einem Verbot und unnötigen Repressionen schützen. In Wahrheit erledigt er mit seiner "Debatte" nur die Aufgabe linker Journalisten, wenn er Patrioten Bekenntnisse und Aussagen entlockt, die später vom Mainstream skandalisiert werden können. Bestes Beispiel dafür ist der kontraproduktive Podcast des Ehepaars Kubitschek mit Krah. Auf diese Sendung scheint zumindest Krah sehr stolz zu sein, wie er dem Spiegel gegenüber erklärt:
"Götz Kubitschek und andere haben solche Fragen wie von mir im Podcast noch nicht gestellt bekommen."
Streit zwischen Krah und Sellner
Neben unzähligen destruktiven Diskussionen und Stellungnahmen gegenüber linken Zeitungen und der Antifa-Plattform Correctiv soll Krah noch einen Schritt weitergegangen sein. So wirft ihm Martin Sellner folgendes auf X vor:
"Krah schreibt gerade AfD-Politiker an und fordert, dass sie sich öffentlich von mir & Remigration distanzieren, weil man sie sonst verbieten würde etc. pp. Er nutzt dazu u.a. das COMPACT-Verfahren als Druckmittel."
Krah wettert zwar vehement gegen den Begriff Remigration, Sellners Anschuldigungen weist er jedoch zurück:
"Habe ich nicht und habe ich nicht vor. Bitte Informationen prüfen! Ist jetzt eine Verleumdung und finde ich nicht lustig."
Worauf ihn Sellner wissen lässt:
"Vorwurf einer Verleumdung kann strafrechtlich relevant sein. Bitte löschen."
Eitelkeit kommt vor dem Fall
Man muss kein Freund von Martin Sellner sein und man muss den Begriff der Remigration auch nicht gut finden. Was man jedoch eigentlich machen müsste, wenn man schon von Metapolitik spricht, ist, die gemeinsamen Erfolge des eigenen Lagers anzuerkennen. Das würde auch bedeuten, sein eigenes Ego einmal hinten anzustellen, anstatt sich um jeden Preis in den Mittelpunkt zu drängen.
Medien wissen, wie Krah tickt
Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, wie etablierte Medien Krahs Eitelkeit ausnutzen, um einen Keil ins patriotische Lager zu treiben. Dass Krah in den Texten selbst nicht gut wegkommt, stört ihn nicht, solange er darin irgendwo als halbwegs intelligent, rhetorisch geschickt, gut gekleidet oder zumindest vernünftiger als andere Rechte bezeichnet wird. Voller Stolz teilt er, trotz der enthaltenen Diskreditierungen seiner Person, die entsprechenden Artikel. Wie sehr Medien mit Krahs Eitelkeit spielen, wird deutlich, wenn man sich beispielsweise ansieht, wie t-online eine Schlagzeilen zu einem Text über ihn schrittweise angepasst hat:
- "Maximilian Krah Ex-Spitzenkandidat der AfD kämpft gegen seine Gefolgschaft"
So dürfte die erste Schlagzeile des Kommentars von Annika Leister gelautet haben, wie die URL des Artikels vermuten lässt. - "Sie wollen natürlich diskriminieren"
So dürfte die Schlagzeile zwischendurch gelautet haben, wie man auf Google heute noch sieht. - "Krah schlägt andere Töne an"
Unter dieser Schlagzeile ist der Text heute zu finden.
Einen Schritt weiter ging der Spiegel, der gewöhnlich kein gutes Haar an der AfD lässt. Hier haben sich die Redakteure Fabian Hillebrand und Ann-Katrin Müller für eine Schlagzeile entschieden, die Krah als Opfer darstellt:
"Warum AfD-Mann Krah jetzt aus dem eigenen Lager angefeindet wird"
Weitere Infos
Eigentlich wäre Maximilian Krah politisch längst abgeschrieben gewesen, wie ihm seine zwischenzeitliche "Auferstehung" gelang, wer ihm dabei geholfen hat und weshalb es naiv ist, mit ihm zu debattieren, lesen Sie in Kürze auf www.info-direkt.eu. Folgen Sie uns auf Telegram und X, um immer am Laufenden zu bleiben. Wer sich für die Irrwege von Maximilian Krah interessiert, ist eingeladen, die Ausgaben 56 und 57 des Magazin Info-DIREKT zu lesen.